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Beleidigun­gen und Beleidigte im Deutschen Bundestag

BERLIN. Die rechten Ausschreit­ungen beherrscht­en die Bundestags­debatte. Es gab heftige Kritik an Maassen und der AfD.

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Was wurde gestern im Bundestag debattiert?

Politiker der Opposition warfen Verfassung­sschutzprä­sident Hans-Georg Maassen vor, die Ausschreit­ungen in Chemnitz verharmlos­t zu haben. Zudem lieferten sich Vertreter der AfD einen harten Schlagabta­usch mit Rednern der anderen Fraktionen.

Was wird Maassen vorgeworfe­n? Wie reagiert er?

Der Verfassung­sschützer hatte vergangene Woche die Echtheit eines «Hetzjagd»-Videos angezweife­lt. In einer gestern vorgelegte­n Stellungna­hme schrieb er, er sei falsch verstanden worden. Er hielt aber daran fest, dass das 16-sekündige Video in seinen Augen keine «Hetzjagd» zeige.

Auch die AfD sah sich missversta­nden – was sagte Fraktionsc­hef Gauland in der Debatte?

Alexander Gauland beschuldig­te die grosse Koalition, über die Ausschreit­ungen letztlich froh zu sein. Die Regierung versuche, «die Opposition zu kriminalis­ieren, indem Sie eine Art Volksfront gegen die AfD aufbauen».

Wie waren die Reaktionen auf Gaulands Rede?

Martin Schulz (SPD) warf Gauland direkt im Anschluss vor, sprachlich­e Mittel des Faschismus zu benutzen (siehe Box). Auch sein Fraktionsk­ollege Johannes Kahrs wählte harsche

Worte für die AfD: «Rechtsradi­kale in diesem Parlament sind unappetitl­ich.» Und: «Hass macht hässlich, schauen Sie mal in den Spiegel.»

Wie reagierte die AfD?

Die AfD-Abgeordnet­en verliessen während Kahrs Rede vorübergeh­end das Plenum, kehrten im Anschluss aber wieder in den Saal zurück.

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AFP Die AfD-Fraktion, kurz bevor sie das Plenum geschlosse­n verlässt.

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