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Mythen über das Krafttraining
Vier Mythen zum Krafttraining im Check-up mit Cindy Landolt, der bekanntesten PersonalTrainerin der Schweiz.
Nur Mannsweiber betreiben Kraftsport.
«Bis vor fünf Jahren war es in Mode, dünn zu sein und als Frau Grösse 36 oder Size Zero zu tragen. Heute wollen meine Kundinnen einen knackigen Apfelpo. Meine Erfahrung ist, dass der Kraftsport die Figur und das Selbstvertrauen verbessert. Frauen mit definierten Armen und Sixpack sind doch sexy.»
Ausdauersport kurbelt die Fettverbrennung effektiver an.
«Wer effektiv Fett verbrennen will, kommt nicht ums Krafttraining herum. Vergrösserte, stärkere Muskeln verbrennen mehr Fett. Wer Krafttraining und Ernährung optimal steuert, braucht keine Ausdauereinheiten, um Körperfett loszuwerden. Statt stundenlang auf Kardiomaschinen zu schwitzen, besser Kraft trainie- ren – das verändert den Körper dauerhaft. Mehr Muskelmasse steuert dann die Fettverbrennung von alleine, selbst beim Arbeiten oder im Schlaf.»
Ohne Anabolika funktioniert Krafttraining doch gar nicht.
«Einen Traumbody dank einem 10-Wochen-Programm, das ist gutes Marketing und funktioniert definitiv nicht. Es braucht viel Zeit, Wille und Disziplin, den Körper langfristig erfolgreich zu verändern. Doch es ist ohne illegale Substanzen machbar, aber nicht von heute auf morgen. Supplemente – richtig angewendet und eingenommen – können helfen, das Ziel schneller zu erreichen. Nahrungsergänzung wie Eiweissshakes, BCAAs, Kreatin oder auch ein Gainer ist für mich eine von vielen guten Varianten, die Trainingsresultate zu optimieren. Nahrungsergänzung ist einfach einzunehmen – und abwechslungsreicher im Tagesplan einzubauen als mehrmals täglich Eier und Poulet. Es bringt aber nichts, willkürlich Supplemente zu schlucken, ohne auch zu verstehen, wann es diese braucht. Die zwei bis drei richtigen Supplemente reichen meist, um das Ziel zu erreichen.»
Krafttraining verkürzt die Muskulatur.
«Ich trainiere seit über elf Jahren intensiv Kraft und kann den Spagat auf alle Seiten. Muskeln verkürzen, wenn einzelne Muskelgruppen einseitig trainiert werden, etwa nur die Brustmuskulatur ohne den Rücken. Oder wenn man nicht den kompletten Bewegungsumfang ausführt, nur kurze ‹Pump-Repetitionen› macht anstatt den vollen Radius einer Übung. Wer Krafttraining korrekt ausführt und im ganzen Bewegungsumfang, wird nicht steif, ganz im Gegenteil. Wer viele Stunden wie eine Banane im Büro sitzt, läuft viel eher Gefahr, dass sich die Muskeln verkürzen. Mein Tipp: trotzdem bei intensivem Krafttraining ab und zu dehnen.» Weitere Mythen und Cindy Landolts Tipps bei 20min.ch/fitness