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Das sind die Alternativen zu langweiligen Sitzungen
ZÜRICH. Ein Meeting in kompletter Dunkelheit oder auf dem Spazierweg: Wer Sitzungen blöd findet, den dürften diese Ansätze interessieren.
Weil die klassische Sitzung einen schlechten Ruf hat, lassen sich viele Firmen etwas Neues einfallen. Bei Amazon etwa beginnen Meetings oft mit einer halben Stunde Schweigen. Martin Eppler, Kommunikationsprofessor an der Universität St.Gallen, erklärt bei weiteren Ansätzen, was diese bringen:
• Nordic Talking
Die Besprechung findet beim Spazieren statt. So handhabt es laut Eppler etwa Unternehmer Richard Branson. Eine Studie zeige, dass Menschen im Gehen besser denken können als im Sitzen.
• Dunkelheit
Die Sitzung findet in kompletter Dunkelheit statt. Menschen hören einander im Dunkeln besser zu und kommen auf neue Ideen, wie Eppler sagt.
• Stand-up-Meetings
Das Wort «sitzen» versteckt sich in «Sitzung». Dabei wäre es oft von Vorteil, wenn alle Teilnehmer stehen würden, so Eppler. Dadurch dauert die Sitzung nicht viel länger als eine halbe Stunde, weil die meisten Menschen nach rund 25 Minuten müde werden.
• Room-Priming
Die Art des Zimmers beeinflusst die Sitzung: Laut Eppler gibt es etwa bei der Swisscom einen Raum, der für Kreativsitzungen dient. An den Wänden dieses Zimmers hängen kaputte Bilderrahmen, die die Teilnehmer daran erinnern sollen, aus den alten Denkmustern auszubrechen.
• Buzzer
Ein Sitzungsteilnehmer bekommt einen Knopf, mit dem er den Chef unterbrechen kann. Spricht dieser etwa ein Projekt an, das niemandem zugewiesen ist, wird die Sitzung pausiert und die Teilnehmer entscheiden, wer diese Aufgabe anpacken soll.