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Federer verzichtet auf viel Geld – Raonic muss passen
PARIS. Roger Federer spricht über ein Angebot aus Saudiarabien und erreicht in Paris-Bercy kampflos den Achtelfinal.
So hatte sich der 37-Jährige sein Programm in Paris nicht vorgestellt. Roger Federer entschied sich für eine Teilnahme, weil er sich nach den Swiss Indoors gut fühlte, weil er der Meinung ist, dass ihm Spiele momentan mehr bringen als Trainings. Zu einem Match kam er gestern aber nicht. Milos Raonic (ATP 21), der am Dienstag Jo-Wilfried Tsonga in fast drei Stunden niedergerungen hatte, liess das Rendezvous platzen. Der Kanadier gab wegen einer Ellbogenverletzung Forfait. Damit steht Federer kampflos im Achtelfi- nal, wo er heute auf den Italiener Fabio Fognini (ATP 14) trifft, der seinerseits vom Rückzug des Ungarn Marton Fucsovics (ATP 42) profitierte.
Vor seinem vermeintlichen ersten Auftritt hatte Federer verraten, dass er für einen Exhibition-Match in Saudiarabien kurz vor Weihnachten an- gefragt worden war. «Es war für mich aber eine schnelle Entscheidung. Ich will zu diesem Zeitpunkt trainieren», begründete er seine Absage. Ob die negativen Schlagzeilen, in denen der Wüstenstaat derzeit vertreten ist, Einfluss auf die Entscheidung hatten, verriet Federer nicht. Weder die Ermordung des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi noch die Militärinterventionen im Jemen waren ein Thema.
Stattdessen werden am 22. Dezember Rafael Nadal und Novak Djokovic das saudische Publikum unterhalten. Rund eine Million Dollar sollen die beiden je kassieren. Doch es regt sich Widerstand. Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Weltnummern 1 und 2 für ihren Einsatz in Saudiarabien.