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Fehlerhaftem Federer misslingt ATP-Finals-Auftakt
LONDON. Der Schweizer verliert sein erstes Spiel gegen den Japaner Kei Nishikori 6:7, 3:6.
Vor dem Einmarsch der beiden Gladiatoren, der in der gigantischen Londoner O2-Arena jeweils bombastisch zelebriert wird, ertönte aus den Lautsprechern der Song «Legendary». Wie eine Legende spielte Roger Federer dann aber gar nicht. Nach 1:28 Stunden standen beim 37-jährigen Basler 34 unerzwungene Fehler und nur gerade 19 Gewinnschläge zu Buche.
Mit einer solchen Bilanz ist es auf diesem Niveau schwierig, etwas Zählbares herauszuholen. Der Japaner musste nicht einmal brillieren, um erstmals seit viereinhalb Jahren und zuletzt sechs Niederlagen wieder einmal gegen Federer zu gewinnen. Dass es im ersten Satz ohne einen einzigen Breakball ins Tiebreak ging, war weniger guten Aufschlägen als schlechten Returns zuzuschreiben.
Im Tiebreak reichten Nishikori solide Bälle, um schnell 6:1 in Führung zu gehen. Drei Satzbälle konnte Federer abwehren, den vierten nicht.
Erste Aufschlagverluste gab es zu Beginn des zweiten Satzes, gleich zwei hintereinander. Die vermeintliche Wende zum Guten für den Masters-Rekordsieger mit dem Break zum 1:0 löste sich sogleich wieder in Luft auf: Wenig später holte der Japaner mit einem weiteren Break zum 4:2 zum K.-o.Schlag aus. Davon erholte sich Federer nicht mehr.
Die schwache Leistung erstaunt nach den starken Auftritten Federers in Basel und Paris-Bercy. Das Aus bedeutet sie aber nicht. Er bekommt morgen gegen Dominic Thiem eine zweite Chance.
WM-Stand (20/21):