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Bedroht Ausbau von Strasse die Trinkwasser-Qualität?
MUTTENZ. Gegen den geplanten Ausbau der Rheinfelderstrasse regt sich Widerstand: Das Grundwasser sei bedroht.
«Die Grundwasserschutzzone sowie die Trinkwassergewinnung werden immens gefährdet», steht im Petitionstext der SP Birsfelden und Muttenz gegen den Ausbau der Strasse durch den Hardwald. Die Par tei sammelt mit Pro Natura Unterschriften gegen die Pläne des Kantons. Wie gross wäre aber die Gefahr?
«Dass eine Strasse durch eine Grundwasserschutzzone führt, ist grundsätzlich nicht gut», sagt Thomas Gabriel von der Hardwasser AG. Derzeit würden schädliche Stoffe in den obersten Bodenschichten hängen bleiben. Er wolle aber nicht, dass die Rheinfelderstrasse zu einem Bypass für die chronisch überlastete A2 verkomme. «Eine Strasse, die nach modernen Standards gebaut wird, wäre eine Verbesserung», sagt Paul Sicher vom Trinkwasserverband SVGW. Nicht nur wäre ein neuer Strassenbelag dichter, es könne auch ein Entwässerungssystem gebaut werden, das den Boden besser schütze. Er sagt aber auch, dass mehr Strassen mehr Verkehr bedeuteten und sich das Havarie risiko erhöhe. Beide Experten sind sich aber einig, dass das Fahrverbot für Gefahrengut bestehen bleiben muss.
Kantonsingenieur Drangu Sehu dementiert, dass die Verkehrskapazität erhöht werden soll: «Wir würden nur neuen Stauraum schaffen.» Ein Ausbau auf vier Spuren solle nicht durchgehend erfolgen. Zudem soll es bei der Sanierung «richtig gemacht werden», inklusive Grundwasserschutz.