20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Machen Snapchat und Twitter zu viel falsch?
ZÜRICH. Bei Snapchat, Facebook und Twitter schwinden die Nutzer. Nur Instagram boomt noch so richtig. Eine Übersicht, was bei den Firmen los ist.
KONTROVERS Viele der grossen Social-Media-Plattformen beginnen Nutzer zu verlieren – auch in der Schweiz. Laut einer Studie von Publicom nutzen 55% der Schweizer Bevölkerung soziale Medien, 4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Was ist los bei den Platzhirschen und wohin gehen die Nutzer?
• Snapchat: Redesign Snapchat verliert seit zwei Quartalen Nutzer. Die Firma Snap schreibt, das habe mit dem umstrittenen Redesign vom Februar zu tun. Laut Michael Klaas, Marketing-Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ist zudem Instagram zum Topkonkurrenten aufgestiegen.
• Facebook: Skandale
In Europa sinken die Nutzerzahlen von Facebook um eine Mio. pro Quartal. Die jüngsten Datenskandale um Facebook dürften hier eine Rolle spielen. «Viele Anwender haben Facebook den Rücken gekehrt, weil sie sich auf anderen Plattformen wohler fühlen», so Klaas.
• Google+: Stecker gezogen Google hat beschlossen, seine Plattform Google+ für Konsumenten dichtzumachen. Google nahm dafür ein jahrealtes Datenleck zum Anlass. Manche Nutzer spekulieren, Google habe vor allem nach einem Grund gesucht, den unrentablen Service einzustellen.
• Twitter: Fake-Profile Twitter verliert 3 Prozent seiner Nutzerbasis in einem Vierteljahr und sagt, es liege daran, dass die Firma verdächtige Mitglieder und Konten vom Service verbannt habe. Klaas geht davon aus, dass Twitter seine Nutzerbasis noch weiter verkleinern wird.
• Instagram: Der Gewinner Instagram hat Snapchat als meistgenutztes soziales Netzwerk bei US-Teenagern überholt und im Sommer eine Milliarde Nutzer pro Monat erreicht. Laut Klaas liegt der Erfolg an der Bedienung, dem Erscheinungsbild und der grossen Community.