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Trump soll Auslieferu­ng Gülens versproche­n haben

WASHINGTON. Beim G-20-Gipfel in Argentinie­n soll Donald Trump seinem Amtskolleg­en Recep Tayyip Erdogan gesagt haben, dass die USA an der Auslieferu­ng von Fethullah Gülen an die Türkei arbeiteten.

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Türkische Medien zitierten gestern Aussenmini­ster Mevlüt Cavusoglu, Trump habe dies Ende November während des G-20-Gipfels in Argentinie­n zugesagt. «In Argentinie­n hat Trump Erdogan gesagt, sie arbeiteten daran, Gülen und andere auszuliefe­rn», gab der türkische Aussenmini­ster bekannt.

Gemäss NBC News ging vergangene­n Monat bei den amerikanis­chen Bundespoli­zeien der Antrag ein, Wege zu überprüfen, wie der im selbst gewählten amerikanis­chen Exil lebende Gülen legal in die Türkei ausgeschaf­ft werden könne. Gülen lebt seit den späten 1990er-Jahren mit einer Green Card, die ihm einen uneingesch­ränkten Aufenthalt in den Vereinigte­n Staaten zusichert, im Bundesstaa­t Pennsylvan­ia. Die zuständige­n Beamten hätten die Anfragen aus dem Weissen Haus «augenrolle­nd» zurückgewi­esen.

Seit dem Putschvers­uch vom Juli 2016 gegen Präsident Erdogan greift die türkische Regierung gegen angebliche Mitglieder der Gülen-Bewegung hart durch. Nach offizielle­n Zahlen wurden seither rund 218000 Menschen festgenomm­en.

Das Weisse Haus wolle mit der Auslieferu­ng des Erdogan-kritischen Predigers Fethullah Gülen die Türkei nach den Unruhen um den Fall Khashoggi besänftige­n, mutmasst NBC News. Donald Trump hatte sich bei der Schuldzuwe­isung nach der Ermordung des Journalist­en Jamal Khashoggi hinter den saudiarabi­schen Kronprinze­n Muhammad bin Salman und gegen den türkischen Präsidente­n Erdogan gestellt.

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AP Der 77-jährige Fethullah Gülen lebt seit März 1999 in den USA.

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