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Der Wert von Freunden fürs Studium
Für viele ist das Studium die beste Zeit des Lebens. Aber Studieren kann auch anstrengend und stressig sein. Zum Beispiel zu Beginn des Studiums, wenn man sich noch nicht gut zurechtfindet, oder in den Prüfungsphasen am Semesterende, wenn man zeigen muss, dass man den Vorlesungsstoff verstanden hat. Sozialwissenschaftler untersuchen schon seit vielen Jahrzehnten, wie wichtig es ist, wenn Studierende sich gegenseitig unterstützen, Freundschaften bilden und miteinander lernen. Diese «sozialen Netzwerke» können sogar den Unterschied machen zwischen Erfolg und Misserfolg.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben die Soziologen an der Professur für Soziale Netzwerke der ETH Zürich im Detail untersucht, wie sich diese Netzwerke entwickeln und wie stark sie den Studienerfolg beeinflussen. Die ETH-Forscher zeigen, dass wichtige Kontakte oft schon in den ersten Tagen und Wochen entstehen, und dass Studierende mit den gleichen Voraussetzungen deutlich schlechter abschneiden, wenn sie nicht in soziale Netzwerke integriert sind. Natürlich sind nicht alle Studierenden gleich. Manche lernen gerne allein, andere finden grosse Gruppen stressig. Den meisten Studierenden hilft es aber, wenn sie sich vernetzen und gemeinsam das Studium bewältigen.
Und wie klappt das in der Praxis? Für diese Frage braucht es keine ETH-Forscher. Die Studierendenorganisationen der ETH organisieren beispielsweise ganz bewusst Aktivitäten am Anfang des Studiums. Ausserdem werden offizielle Einführungs-Veranstaltungen so geplant, dass auch Raum zum Kennenlernen ist.
Also Freunde finden und dann wird das schon? Fast! Aber nicht ganz: Harte Arbeit und Begeisterung fürs Fach braucht es natürlich trotzdem noch.