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«Viele Menschen werden OP von Meimo live mitverfolgen»
AROSA. Morgen können Sie einer Bären-OP zuschauen: Der leitende Tierarzt Wolfgang Zenker erklärt, was auf Meimo zukommt.
Die Bären Amelia und Meimo kamen im Februar aus Albanien ins Arosa Bärenland. Sie wurden dort aus misslichen Haltebedingungen befreit. Am Samstag steht dem Männchen Meimo sein Tierarzt-Check bevor. Er wird zudem kastriert.
Warum wird Bär Meimo kastriert?
Es gibt zu viele Braunbären, die in menschlicher Obhut leben. So will man in Arosa den freien Platz gezielt misshandelten Tieren zur Verfügung stellen. Denn jeder neugeborene Bär nimmt einem misshandelten Artgenossen einen Platz weg.
Was passiert mit den Zähnen?
Geplant ist eine Zahnsanierung. Zähne werden nur gezogen, wenn sie nicht zu retten sind. Es kommt oft vor, dass in Gefangenschaft lebende Bären aus Langeweile an den Käfigstangen herumbeissen.
Worauf muss bei einer Bären-OP geachtet werden?
Die grösste Schwierigkeit liegt darin, dass wir im Voraus nicht wissen, ob wir es mit einem gesunden oder kranken Tier zu tun haben. Hinzu kommt die Vollnarkose, die nicht ohne Risiko ist. Ein leicht narkotisierter Bär ist stark genug, um Menschen zu töten.
Wie bereiten Sie sich auf die Operation vor?
Das Wichtigste ist die Organisation, denn wir sind viele Leute auf engstem Raum. Für uns Tierärzte wird es zudem eine besondere Erfahrung sein, dass die OP von 20 Minuten live begleitet wird. Das gibt uns die einzigartige Möglichkeit, unsere Arbeit einem breiten Publikum näherzubringen.