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Darf man heute noch Haustiere halten?
ZÜRICH. Gegen das Halten von Haustieren regt sich Widerstand. Die meisten Käfige für Kleintiere seien zu klein, kritisieren Tierschützer.
ZÜRICH. Hamster im Laufrad und Wellensittiche im Käfig: Jetzt stellen Tierrechtler die Haltung von Haustieren grundsätzlich infrage. «Tiere werden nur zur Belustigung der Besitzer gehalten», sagt etwa Peta Schweiz. Haustierbesitzer schütteln den Kopf: «Mein Chihuahua ist seit Jahren ein guter Freund für mich.»
Zunehmend demonstrieren Menschen gegen Pelzfarmen, Tierversuche oder den Klimawandel. In diesem Umfeld wird auch die Haltung von Haustieren öfter hinterfragt. «In einer idealen Welt leben Mensch und Tier nebeneinander und nicht miteinander», sagt Harald Ullmann von der Tierschutzorganisation Peta Schweiz. Viele Menschen seien zwar gut zu ihren Haustieren, etwa Hunden und Katzen. «Da wir leider aber auch immer wieder von Misshandlungen hören, wäre es besser, wenn der Mensch gar keine Haustiere mehr halten würde.» Tiere würden nur zur Belustigung des Besitzers gehalten.
Auch Renato Werndli, Tierschützer und Arzt aus St.Gallen, ist der Meinung, dass keine Tiere mehr für rein menschliche Zwecke gezüchtet und ihrer Freiheit beraubt werden sollten, um sie später auszunutzen. «Gerade Kleintierhaltung in Käfigen ist Ausbeutung.»
Markus Wild, Professor für Philosophie an der Universität Basel, hingegen findet die Haustierhaltung vertretbar, solange sie artgerecht sei:
«Tiere geben uns sehr viel.» Es fehle aber an Kontrollen: «Haustiere werden als Eigentum behandelt und man benötigt keinen Sachkundenachweis für ihre Haltung.» Bei Haltern zeigt sich derweil ein Umdenken. Kunden, die sich für Nager und Vögel interessierten, seien besorgter als früher, sagt Daniela Schaad vom Zoofachgeschäft Zoo Thun. «Oft wollen sie doppelt oder dreimal so grosse
Käfige und
Terrarien, wie der
Standard ist.» Wer in
Nagern oder
Vögeln «Gefangene» sehe, denke zu weit.
Auch viele Passanten finden die Diskussion übertrieben (siehe links).