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«Bachelorette» wird zur Werbeshow
ZÜRICH. Wer «Die Bachelorette» schauen will, muss auch Werbung schauen. Nicht nur in den Unterbrechungen.
12 Sekunden brauchen Andrina und Massimo, bis sie das Selfie auf dem gesponserten Smartphone geknipst haben, doppelt so lang ist Kandidat Kenny in Folge 1 mit seinem Wassersprudler zu sehen. Bei «Die Bachelorette» werden immer mehr Werbeprodukte in die Sendung eingebaut. «Das kommerzielle Interesse an Partnerschaften hat deutlich zugenommen», sagt 3+. Trotzdem: «Die Einnahmen decken die hohen Produktionskosten nicht.»
Nach sieben «Bachelor»- und vier «Bachelorette»-Staffeln haben die Formate ein treues – und wachsendes – Publikum gefunden. «Gerade bei den jungen Frauen wird regelmässig ein Marktanteil von über 50 Prozent erzielt», teilt 3+ auf Anfrage mit. Das macht das Format attraktiv für Werbekunden – und natürlich wollen die Sendungsmacher den Erfolg auch finanziell vergolden.
Ohne Werbeblöcke dauerte die erste Folge der AndrinaStaffel 85 Minuten. Dazwischen wurden am vergangenen Montag vier Werbeblöcke gestreut, sodass die Sendezeit des StaffelAuftakts letztlich 110 Minuten betrug – macht 25 Minuten Werbung.
Neben den üblichen Werbeblöcken flicht 3+ immer mehr Produkte ins Storytelling mit ein, die mal mehr, mal weniger subtil beworben werden. Vor der Sendung wurden zum Staffelstart neun Sponsoren ausgewiesen. Neben klassischen Lifestyleprodukten gehören auch die Reise- und Unterkunftspartner dazu. Für einzelne Sponsoren werden extra Szenen gedreht – bei den Speed-Dates etwa erhielt das Knipsen eines Selfies mit einem gesponserten Handy 12 Sekunden Sendezeit.
«Das kommerzielle Interesse an Partnerschaften hat deutlich zugenommen», lässt 3+ ausrichten. Damit das Format nicht zu einer reinen Werbesendung verkommt, setzten die Macher bei den Produkteplatzierungen eine Beschränkung fest. Wie hoch die Zahl liegt, wollte 3+ nicht verraten.