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Das GA soll künftig 10 Prozent mehr kosten
BERN. Ein nicht öffentliches Dokument zeigt, dass das GA künftig zehn Prozent mehr kosten soll. In der Branche tobt ein Streit.
Laut internen Dokumenten der Tariforganisation CH-Direct soll das Generalabonnement ab Dezember 2021 zehn Prozent teurer werden und neu 4250 Franken kosten, so der «Beobachter». Darüber streitet sich die Branche. Sabine Krähenbühl von CH-Direct sieht die positiven Folgen: «Wird das GA teurer, können im Gegenzug die Preise für andere Angebote gesenkt werden.» Dadurch könnten neue Kunden gewonnen werden.
Diese Logik kann Karin Blättler, Präsidentin von Pro Bahn, nicht nachvollziehen: «Der ÖV verändert sich zum Negativen. Nach dem laufenden Abbau der Serviceleistungen sollen nun also die treusten Kunden abgestraft werden.» Im Hinblick auf die aktuelle Klima-Diskussion setze die Branche so ein völlig falsches Signal, so Blättler.
Auch Nationalrat Martin Candinas (CVP) findet die Preiserhöhung zu massiv, er sagt aber: «Es ist nicht die Aufgabe der Politik, sich in die Preisgestaltung der Branche einzumischen.» Dennoch benötigten solche einschneidenden Änderungen Augenmass. «Unser hervorragend funktionierendes ÖV-System darf nicht durch zu schnelle und zu grosse Veränderungen sein gutes Image riskieren. Eine Verlagerung des Verkehrs auf die Strassen wäre ein SuperGAU», so Candinas.
Auf eine Preiserhöhung dürften die Verkehrsverbünde pochen. «Wenn der Preisunterschied zwischen dem VerbundAbo und dem GA gering ist, wechseln Kunden zum GA», so Thomas Kellenberger vom Zürcher Verkehrsverbund.