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Ende für Jamie Olivers Restaurants
LONDON. Das Restaurant-Imperium des britischen Starkochs (43) schrieb im letzten Jahr 20 Millionen Pfund Verlust. 1300 Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.
Was sich seit längerer Zeit abgezeichnet hat, ist nun definitiv Realität: Das RestaurantImperium des britischen Starkochs Jamie Oliver ist insolvent. Er sei «zutiefst traurig» über diese Entwicklung, erklärte Oliver gestern auf Twitter. Er danke allen Mitarbeitern und Lieferanten, die «seit über einem Jahrzehnt ihr Herz und ihre Seele in dieses Geschäft» gesteckt hätten.
In den 23 Restaurants des 43-Jährigen sind gemäss BBC 1300 Mitarbeiter beschäftigt. Filialen von Olivers Ketten Jamie’s Italian, dem Steakhouse Barbecoa und Jamie Oliver’s Diner werden unter Gläubigerschutz gestellt.
Jamie Oliver wurde als Fernsehkoch bekannt, der die kulinarischen Gewohnheiten seiner Landsleute mit gesunden Zutaten und internationalen Einflüssen aufpeppen wollte. Seine Kochbücher wurden weltweit zu Bestsellern.
2008 hatte Oliver sein erstes Lokal eröffnet. Danach vergrösserte er sein Imperium mit thematischen Ketten. Bereits 2015 musste er sämtliche Lokalitäten seines Kochgeschäfts Recipease schliessen. Nur zwei Jahre später verlor er vier Restaurants. 2017 musste schliesslich das Magazin «Jamie» eingestellt werden.
2018 verschärfte sich die Situation, als Oliver zwölf Restaurants schliessen musste. Damals verloren 600 Mitarbeiter ihren Job. Die Kette konnte nur gerettet werden, weil Oliver selbst 17 Millionen Pfund beisteuerte. Dennoch verzeichnete das Unternehmen 2018 einen Verlust von 20 Millionen Pfund (rund 26 Millionen Franken).