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Schwanger und vegan: Anjas Baby ist «quietschfidel»
LUZERN. Anja Zeidler ist im fünften Monat schwanger. Und hält an ihrer veganen Lebensweise fest.
Anja, machst du dir keine Sorgen um die Entwicklung des Ungeborenen?
Dass eine vegane Schwangerschaft mit besonders vielen Risiken verbunden sein soll, ist für mich relativ. Gesund und ungesund gibts in jeder Ernährungsform.
Trotzdem raten Ärztinnen Schwangeren von einer veganen Ernährung ab.
Leider gibt es zu wenige Studien zum Thema. Deshalb sind die Ärzte lieber vorsichtig mit Empfehlungen. Als Veganerin befasse ich mich generell stark mit dem Thema Ernährung. Ich weiss genau, in welchen Nahrungsmitteln ich welche Nährstoffe finde.
Lässt du deine Werte checken?
Ja. Die Stoffe, die jede Schwangere – egal, ob vegan oder nicht – speziell beachten muss, sind vor allem Jod, Eisen, Kalzium, B12, Omega-Fettsäuren und in den ersten Monaten Folsäure. Als Veganerin komme ich an all diese Stoffe, das beweisen meine Blutwerte.
Nimmst du Nahrungsergänzungsmittel?
Ich supplementiere jetzt erstmals Vitamin B12. Ausserdem nehme ich OmegaFettsäuren aus Algen zu mir.
Was sagt deine Frauenärztin?
Ich habe schon Extratests, die von der Kasse nicht übernommen werden, durchführen lassen und habe im Moment exzellente Ergebnisse betreffend die Gesundheit unseres Kindes. Meine Frauenärztin ist mehr als zufrieden.
Das heisst, euer Kind entwickelt sich so weit bestens?
Das Baby ist quietschfidel. Und übrigens sehr aktiv in meinem Bauch! Im letzten Ultraschall haben wir es in einer Art Yoga-Pose gesehen.
Soll euer Kind vegan aufwachsen?
Wenn die Zeit reif ist, soll es selbst entscheiden dürfen. Und es darf auch schon vorher auf Kindergeburtstagen gern mal nicht veganen Kuchen mitessen. Für daheim kaufe ich aber die vegane Variante ein.