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«Es macht mich stolz, unfruchtbaren und verzweifelten Paaren zu helfen»
Susana, warum spendest du deine Eizellen?
Zu Beginn des Geldes wegen. Aber als ich in der Klinik die verzweifelten Paare sah, die keine Kinder bekommen können, hat mich das berührt. Es macht mich stolz, ihnen zu helfen.
Wie viel Geld hast du bekommen?
Für vier Eizellenspenden habe ich insgesamt 3800 Euro erhalten.
Die Hormontherapie kann Nebenwirkungen auslösen. Wie ist es dir ergangen?
Vor den Eizellenentnahmen musste ich jeweils während zwei Wochen fast täglich für die Hormontherapie in die Klinik. Nebenwirkungen oder Beschwerden hatte ich aber nie.
Ging dir nie der Gedanke durch den Kopf: Ich gebe da gerade eine Eizelle weg, aus der mein künftiges Kind entstehen könnte?
Nein. Eizellen sind ja kein Kind. Das Kind entwickelt sich erst in der Frau, die es in sich trägt, es ernährt und schliesslich zur Welt bringt. Diese Frau ist auch die Mutter. Zweitens ist eine Eizellenspende wie eine Blutspende: Nur weil mein Blut in den Adern anderer Menschen fliesst, bin ich ja auch nicht mit dieser Person verwandt, oder?
Hast du dich schon mal gefragt, wie viele Kinder mit deinem Erbgut geboren wurden?
Nein, nie. Wie gesagt, ich betrachte diese Kinder nicht als meine Kinder.
Kinder, die aus anonymen Eizellenspenden entstehen, erfahren nie, wer ihre genetische Mutter ist. Findest du das richtig?
Natürlich. Ich habe ja bloss Eizellen gespendet, die eine unfruchtbare Frau benötigte, um schwanger zu werden. Sie ist die richtige Mutter des Kindes. Nicht ich.
«Wenn ich jemandem Blut spende, dann bin ich ja auch nicht mit dem Empfänger verwandt, oder?» Susana (29)