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Lichtsteiner via FC Augsburg zurück ins Nationalteam?
AUGSBURG. Der NatiSpieler schlägt mit 35 Jahren ein neues Kapitel auf: Mit dem FC Augsburg spielt er gegen den Abstieg.
Lazio Rom, Juventus, Arsenal – und jetzt Augsburg. Es ist nicht die grosse Adresse, die Stephan Lichtsteiner zum Ende seiner Tage als Fussballer ausgewählt hat. Das weiss er auch, aber er sagt sich: «Das Leben ist so gemacht, dass spezielle Herausforderungen auf einen warten.» Augsburg also, eine Stadt im Schatten von München. Der FC Augsburg passt hierher, er ist grundsolide, ohne Aufregung geführt. Wenn er sich in der Bundesliga halten kann, ist das schon ein grosser Erfolg.
Die Mannschaft des Schweizer Trainers Martin Schmidt hat die neue Saison allerdings mit einem 1:2 beim Viertligisten Verl im Cup und dem 1:5 in Dortmund in der Meisterschaft begonnen. Lichtsteiner ist darum kein zufälliger Transfer, sondern ein strategischer. Er soll in dieser schwierigen Lage all seine Qualitäten einbringen: seine Leidenschaft, seine Erfahrung, seinen Ehrgeiz. «So etwas habe ich noch nie gemacht», sagt er grundsätzlich. «So etwas» heisst für ihn: nicht um Titel zu spielen gerade wie bei Juventus, wo er in sieben Jahren siebenmal Meister wurde und viermal Cupsieger, sondern eben gegen den Abstieg.
Im März gegen Georgien stand der 35-Jährige zum 105. Mal für die Schweiz im Einsatz. Danach verzichtete Vladimir Petkovic darauf, ihn zum Finalturnier der Nations League nach Portugal mitzunehmen. Vielleicht wird er seinen Stamm-Captain bald wieder benötigen – weil Kevin Mbabu in Wolfsburg vorerst nur Ersatz ist und Michael Lang in Mönchengladbach gar nicht mehr gefragt ist.