20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Der LKW-Angreifer fuhr mit Vollgas in uns rein»
LIMBURG. Klaus Diefenbach sass in einem der Autos, die ein Syrer (32) mit einem gekaperten LKW rammte.
LIMBURG. War es ein Terrorakt? Nachdem in Limburg ein Syrer mit einem geklauten LKW in acht Autos gekracht war, erklärte Hessens Innenminister, die Tat erinnere an die Anschläge von Nizza und Berlin. Die Behörden haben keinen Hinweis auf eine Verbindung des Täters zum IS. 20 Minuten konnte mit einem Opfer sprechen: Der LKW-Angreifer sei mit Vollgas in sie reingefahren.
Mit seinem Firmenwagen war Klaus Diefenbach am Montag kurz nach 17 Uhr in Limburg (D) unterwegs. «Als ich an einer Ampel stand, hörte ich ein lautes Krachen. Im Rückspiegel sah ich die Autos wegfliegen. Dann hat es mich auch erwischt. Der LKW-Angreifer ist mit Volldampf in uns reingebrettert», sagt der Unternehmer zu 20 Minuten. Der LKW, den der Syrer Omar A. (32) kurz zuvor gekapert hatte, sei neben ihm zum Stehen gekommen. Acht Personen wurden bei der Amokfahrt verletzt.
«Mehrere Opfer waren eingeklemmt», so Diefenbach. Er selbst kam glimpflich davon und konnte sich selbst über die Beifahrertür befreien. «Das Fahrzeug neben dem LKW war komplett zerstört. Diesen Fahrer haben Helfer herausgeholt. Es war schockierend mit all den Verletzten.»
Den mutmasslichen Täter selbst habe er nicht gesehen. Zur Frage, ob ihn die Bilder an den LKW-Terror am Berliner Weihnachtsmarkt oder in Nizza erinnerten, sagt Diefenbach: «Wenn man sieht, dass ein LKW scheinbar ungebremst angerast kommt, gehen einem einige Dinge durch den Kopf. Es sah nicht nach einem einfachen Auffahrunfall aus, sondern gewollt.» Das Tatmotiv des Mannes ist derzeit noch unklar (siehe Box rechts). Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes.