20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Was steckt hinter diesen mysteriöse­n Tatorten?

LIESTAL. In Liestal ist ein Tatort abgesperrt, in Delsberg deutet eine Kreidezeic­hnung auf einen Gewaltakt hin. Das steckt dahinter.

-

Im Liestaler Stedtli ist eine Fläche mit rot-weissem Band abgesperrt. Eine Leser-Reporterin wunderte sich am Montag, was es damit auf sich hat. Ähnliche Szenerie: In Delsberg wurde mit Kreide der Umriss einer Person auf den Boden gezeichnet. Der Tatort ist auch mit Absperrban­d markiert. Beide Orte haben eine Gemeinsamk­eit: Sie sollen auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. In Liestal informiert ein Aushang daneben über den fiktiven Kriminalfa­ll: «Hier könnte letzte Nacht eine Frau zusammenge­schlagen, sexuell belästigt oder vergewalti­gt worden sein.» Nichts dergleiche­n ist an dieser Stelle passiert. Doch solche Fälle seien «täglich eine traurige Realität». In Delsberg soll an genau der Stelle, wo die Zeichnung auf dem Asphalt prangt, eine 24-Jährige von Männern brutal zusammenge­schlagen worden sei. Ihre Geschichte wird auf einer Karte, die ans Absperrban­d montiert wurde, erzählt.

Hinter den Aktionen stecken die Juso Schweiz. Sie wollen die «unsichtbar­e» Gewalt, die sich gegen Frauen richtet, thematisie­ren, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Gewalt an Frauen werde «weitgehend verharmlos­t oder tabuisiert». An zehn Standorten, darunter Basel und Zürich, wurden «Orte der Gewalt» inszeniert. «Eine sehr gute Massnahme, die auf ein Thema und Zahlen aufmerksam macht, die sonst totgeschwi­egen werden», fasst Jasmine Bosshard, Vizepräsid­entin der Juso Baselland, zusammen.

 ??  ?? Eine Frau in Liestal wunderte sich am Montag über die Absperrung und den Aushang.
Eine Frau in Liestal wunderte sich am Montag über die Absperrung und den Aushang.
 ?? LESER-REPORTER ??
LESER-REPORTER
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland