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Forscher driften auf Eisinsel um Nordpol

BREMERHAVE­N. Forscher aus der ganzen Welt lassen sich auf ihrem Schiff im Nordpolarm­eer für ein Jahr einfrieren. Nun wurde die ideale Scholle gefunden.

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Die Mosaic-Expedition ist die grösste Arktisexpe­dition aller Zeiten. Insgesamt 300 Wissenscha­ftler aus 17 Ländern wollen, eingefrore­n im arktischen Eis, die Auswirkung­en des Klimawande­ls am Nordpol erforschen. Mit dabei sind auch Forschende des Paul-ScherrerIn­stituts und der Eidgenössi­schen Forschungs­anstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). An Bord des Forschungs-Eisbrecher­s Polarstern werden die Wissenscha­ftler im Eis eingeschlo­ssen ein Jahr lang mit den Strömungen mitdriften und dabei Daten zum Verständni­s des globalen Klimasyste­ms und der lokalen Tierwelt sammeln. Dazu wird rund um den Pol auch ein Netzwerk von Forschungs­stationen erstellt. Das Budget der Expedition beträgt 140 Millionen Euro.

Eine der grössten Herausford­erungen war das Ermitteln einer geeigneten Eisscholle, auf der ein Camp errichtet werden kann. Dazu wurden Satelliten­bilder, Helikopter vom russischen Eisbrecher Akademik Fjodorow und Messungen auf insgesamt 16 Schollen herangezog­en. Kurz vor Einsetzen der Polarnacht – die Forscher werden mehrere Monate die Sonne nicht mehr zu Gesicht bekommen – wurde diese Anfang Oktober auf 85 Grad Nord gut 500 km vom Pol entfernt gefunden. Die Scholle misst 2,5 mal 3,5 km und bewegt sich zurzeit mit rund 10 Kilometern pro Tag.

Nun ist das Schiff daran, an der Eisfläche festzufrie­ren und Teil des gigantisch­en Eisschelfs zu werden, das innert eines Jahres einmal quer durch die Arktis treibt.

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Die Polarstern (links) und das Hilfsschif­f Akademik Fjodorow im
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ESTHER HORVATH Nordpolarm­eer.

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