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SVP und FDP verlieren Mehrheit – Rösti bleibt trotz Wahlschlappe
BERN. Die SVP erzielt das schlechteste Wahlresultat seit Jahren. SVP-Chef Albert Rösti schliesst einen Rücktritt aus.
Nach dem Rekordergebnis vor vier Jahren backt die SVP wieder kleinere Brötchen: Sie verliert zwölf Sitze im Nationalrat und kommt noch auf 25,6 Prozent – laut SRG-Hochrechnung 3,6 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren. Weil auch die FDP von Präsidentin Petra Gössi voraussichtlich vier Sitze verliert, fällt der Linksrutsch massiv aus. Die rechtsbürgerliche Mehrheit ist Geschichte. Immerhin schaffte Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher im Kanton Graubünden die Wiederwahl klar. Im Vorfeld hatten Beobachter damit gerechnet, dass ihr Sitz ebenfalls auf der Kippe stehen könnte.
Präsident Albert Rösti will trotz der Niederlage nichts von einer Krise bei der SVP wissen. «Natürlich schmerzt es mich um jeden verlorenen Sitz, aber die SVP bleibt mit über einem Viertel der Sitze stärkste Kraft im Nationalrat.» Vor vier Jahren habe die SVP Sitze gewonnen, diese seien nun wieder weg. Der Schaden halte sich in Grenzen angesichts des KlimaHypes, den die Medien angeheizt hätten. Einen Rücktritt schliesst er aus: «Dafür habe ich gar keine Zeit.» Jetzt gehe es darum, die Partei auf die nächsten vier Jahre einzustellen.
Eine weitere grosse Verliererin ist die SP, die am Ende vier Nationalratsmandate einbüsst. SP-Präsident Christian Levrat sagte, er habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Dank der Gewinne der Grünen sei es gelungen, die rechtsbürgerliche Mehrheit zu brechen. «Das wird eine progressivere Politik ermöglichen. Die SP habe nur darum verloren, weil sie kein Grün im Namen habe. Damit müsse man leben. «Wir machen schon seit Ewigkeiten eine grüne Politik.»