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SRG zahlt Mitarbeitern Extra-Cash für Serafe
ZÜRICH. Die SRG zahlt die Gebühren ihrer Angestellten nicht mehr. Als Kompensation gibts aber eine Prämie.
ZÜRICH. Ab diesem Jahr bezahlt die SRG ihren Mitarbeitern die Serafe-Gebühr von 365 Franken nicht mehr. Als Kompensation gibts stattdessen eine einmalige Prämie von 800 Franken pro Vollzeitstelle.
«Damit wird der Sonderstatus weitergeführt», kritisiert Andreas Kleeb vom Verein No Billag. Die Gewerkschaft dagegen fordert auch in Zukunft den Ausgleich der Gebühr.
Jahrelang mussten SRG-Mitarbeiter selbst keine Empfangsgebühren zahlen. Der Arbeitgeber übernahm die Kosten – bis die Billag dieses Jahr durch die Serafe-Haushaltsgebühr über 365 Franken pro Jahr ersetzt wurde. Als Kompensation zahlte die SRG nun pro Vollzeitstelle eine Prämie von 800 Franken, dafür mussten Angestellte auf Lohnerhöhungen verzichten. Das stiess Andreas Volkart aus Steinmaur ZH sauer auf, weshalb er der SRG Ende September einen Brief schrieb und darin diese «unnötigen Millionenausgaben» kritisierte. Die Kosten für die
Prämien beliefen sich auf rund 3,9 Millionen Franken.
Auch Andreas Kleeb vom Verein No Billag findet es stossend, dass die SRG die Gebührenentschädigung für die Mitarbeiter «durch die Hintertür» weiterführt. «Stets wurde betont, dieser Sonderstatus werde abgeschafft – und nun wurde ein Weg gefunden, die Privilegien zu sichern.» Zwar habe die SRG Sparanstrengungen unternommen, aber: «Sollte die Reduktion der Kosten gebremst werden, behalten wir uns die Lancierung einer neuen Initiative vor.» Im Gespräch sei die «Halbierungsinitiative», die die Radio- und Fernsehabgabe auf 200 Franken pro Jahr begrenzen will.
Auf die Kritik antwortet die SRG knapp. Sprecherin Lauranne Peman sagt nur, man zahle die Zulage anstatt eines Teuerungsausgleichs, einer individuellen Lohnerhöhung und einer Leistungsprämie. Zudem sei sie einmalig. Deutlicher wird die Gewerkschaft, die keinen Sonderstatus sieht: «Die Streichung der Gebührenübernahme ist eine Lohnkürzung» (siehe Box).