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Bligg über Umgang mit Stress und dem Tod
ZÜRICH. Mit seinem Unplugged-Album fährt Mundart-Hitmacher Bligg musikalisch einen Schritt runter. Hier erzählt er, wie er privat runterkommt – und wie er mit Schicksalsschlägen umgeht.
Bligg, was bringt dich nach einem stressigen Tag zurück auf den Boden?
Ich lese ein Buch oder mache Sport. Ich höre mir auch gern Podcasts an. Wenn die Moderatoren eine beruhigende Stimme haben, könnte ich stundenlang zuhören.
Was für Situationen stressen dich?
Wir sind immer komplett reizüberflutet: Selbst wenn ich nur für fünf Minuten durch Instagram scrolle, bleibt das irgendwo hängen und nimmt auch Einfluss aufs Unterbewusstsein.
Hast du schon mal den Boden unter den Füssen verloren?
Ja. Ich musste schon einige Familienangehörige sowie Freunde zu Grabe tragen.
Ist es als öffentliche Person schwieriger, Schicksalsschläge zu verarbeiten?
Dass man als prominente Persönlichkeit mehr unter Beobachtung steht, macht die Sache sicher nicht einfacher. Trauern ist etwas sehr Persönliches und nicht etwas, was man unbedingt mit der Öffentlichkeit teilen möchte.
Wie bist du damit dann umgegangen?
Es hat schon Momente gegeben, in denen ich eine Maske aufsetzen musste. Aber für mich ist das der Horror. Ich kann meine Emotionen nicht gut verstecken.
Was erdet dich in schwierigen Momenten?
Natürlich meine Familie und mein Kind. Wenn ich meinem Sohn in die Augen sehe, macht das sehr vieles wieder wett.
Verbringst du viel Zeit mit deinem Sohn?
Ja, extrem viel sogar. Wir machen viel Schabernack. Ich versuche aber auch, ihm möglichst viel Wissen mit auf den Weg zu geben. Wir besuchen oft Museen mit zoologischen oder archäologischen Inhalten. Der Kleine ist immer sehr entspannt und bereitet mir keinen Stress oder schlaflose Nächte. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.