20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Was das Fairphone 3 kann – und was nicht
Das Fairphone kommt mit Schraubenzieher und ist einfach zu reparieren. Ein bestechendes Konzept – mit einem kleinen Haken.
Ein paar Handgriffe und der neue Akku ist drin. Ein gutes Dutzend Schrauben lösen und die neue Kamera ist verbaut. Um das Fairphone 3 zu reparieren, benötigt man keinen Abschluss als Elektroingenieur. Das Konzept ist so einfach wie genial: ein modular aufgebautes Handy, das auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Etwas kaputt? Repariere es selbst. Ein Gerät, gemacht zum Aufschrauben. Das Werkzeug wird gleich mitgeliefert. Eine erfrischende Einstellung und ein Fingerzeig für eine Branche, die viele Wegwerfprodukte herstellt. Das alles tönt auf Papier wunderbar. Doch kann das Fairphone auch als Handy bestehen? Definitiv. Wer alles superschnell haben will, ist hier aber fehl am Platz. Weiteres Manko: Wasserfest ist es wegen seiner Bauweise nicht.
Keine zu hohen Erwartungen sollte man an den Akku stellen. Über Nacht geladen, fiel die Batterieanzeige am Nachmittag meist schon unter 50 Prozent. Die Kamera liefert am Tag solide Bilder. Die Selfiekamera hatte bei schlechtem Licht zu kämpfen. Auf dem violettschwarzen Foto war nur mit viel Fantasie ein Gesicht zu erkennen.
Der Hersteller hat allerdings auch nicht vor, die tollste Kamera zu liefern oder Nutzer mit technischen Gimmicks zu beeindrucken. Für rund 500 Franken erhalten die Käufer hier aber ein Smartphone, das jahrelang halten soll. Laut dem Hersteller soll das Fairphone 3 mindestens fünf Jahre lang mit Softwareupdates versorgt werden.