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Das sind die Profiteure der Negativzinsen
Die Negativzinsen der Nationalbank setzen der Wirtschaft zu. Aber es gibt laut der Credit Suisse sowohl Gewinner als auch Verlierer:
Gewinner: Steuerzahler
Geschätzt rund 23 Milliarden Franken konnten Bund und Kantone zwischen 2008 und 2017 an Zinsen einsparen. Da öffentliche Ausgaben vom Steuerzahler finanziert werden, profitiere er letztlich von diesen Einsparungen, entweder in der Form von Steuersenkungen oder von kleineren Steuererhöhungen.
Gewinner: Hausbesitzer
Die Zinsen auf Schulden reduzieren sich. Das kommt vor allem denen zugute, die eine Hypothek haben. Die Credit Suisse schätzt, dass Haushalte 2017 im Vergleich zu 2007 über 10 Milliarden Franken einsparen konnten.
Gewinner: SNB
In den nächsten fünf Jahren dürfte die SNB jährlich zwischen 18 und 20 Milliarden Franken an Gewinn aus den stark gestiegenen Devisenreserven erwirtschaften. Es könnte eine Erhöhung der jährlichen Gewinnausschüttung an Bund und Kantone in Betracht gezogen werden.
Verlierer: Andere Banken
Die Schweizer Banken zahlen der SNB insgesamt mehr als eine Milliarde Franken pro Jahr an Strafzinsen. Laut Berichten kompensieren die Banken die Negativzinsen im
Kreditgeschäft.
Verlierer: Sparer
Bei der
Zürcher Kantonalbank zahlen manche Privatkunden bereits ab 100 000 Franken Barvermögen einen Strafzins von 0,75 Prozent. Bei PostFinance gibts Negativzinsen ab 250 000 Franken.
Verlierer: Pensionskasse
Die Verzinsung der von den Pensionskassen gehaltenen Liquidität ist stark vom Leitzins der SNB abhängig. Zudem verringern tiefere Zinsen generell den Deckungsgrad der Pensionskassen.