20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Darüber urteilen die Geschworenen im Prozess gegen Harvey Weinstein
NEW YORK. Filmproduzent Harvey Weinstein soll Dutzende Frauen sexuell missbraucht haben. Die Geschworenen urteilen jetzt in zwei Fällen.
Der Vorwurf, dass Filmproduzent Harvey Weinstein über Jahre hinweg Frauen sexuell missbraucht habe, erschütterte 2017 Hollywood. Er war Auslöser der #MeToo-Bewegung, im Zuge derer Frauen weltweit öffentlich auf sexuelle Übergriffe aufmerksam machten. Seit dem 6. Januar muss sich Weinstein vor einem Gericht in New York verantworten. Er ist wegen Vergewaltigung und besonders schwerwiegender sexueller Nötigung angeklagt.
Von den mehr als 80 Fällen, in denen Frauen Weinstein beschuldigen – darunter berühmte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie oder Uma Thurman –, dreht sich der Prozess aber nur um zwei. Viele andere sind verjährt oder wurden nie zur Anzeige gebracht.
Mimi Haleyi soll von Weinstein 2006 zum Oralsex gezwungen worden sein, Jessica Mann soll er 2013 vergewaltigt haben. Dem 67-Jährigen droht bei einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe. Insgesamt wurden 28 Zeugen befragt, darunter
Frauen, die Weinstein Vergewaltigung vorwerfen, deren Fälle aber verjährt sind.
Weinstein selber gab Fehler zu, streitet die konkreten Vorwürfe aber ab und betont, sämtliche Handlungen seien einvernehmlich gewesen. Nun liegt es an den zwölf Geschworenen, allesamt Laien, über Weinsteins Schuld oder Unschuld zu entscheiden. Dafür müssen sie ein einstimmiges Urteil fällen – wie lange das dauern wird, ist offen.
Alles zum Prozess auf 20min.ch