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Balicha bleibt Gefängnis erspart
MUTTENZ. Am Freitag sprach das Kantonsgericht sein Urteil im neu aufgerollten Dojo-Prozess. Viele der Strafen fallen milder aus.
Im Februar 2014 hatte ein maskierter Schlägertrupp rund um Kickboxer Paulo Balicha das Dojo seines Rivalen und ehemaligen Schülers Shemsi Beqiri in Reinach überfallen. Balichas Ziel war es, einen Kampf mit Beqiri zu erzwingen – zu dem es auch kam und in dem er unterlag. Im September 2018 hatte das Strafgericht in Muttenz nach einem Mammutprozess Balicha zu einer Freiheitsstrafe von 33 Monaten verurteilt, davon ein Jahr unbedingt. Insgesamt waren 17 Personen angeklagt.
Am Freitag urteilte das Kantonsgericht in zweiter Instanz in dem Fall. Während es die Straftatbestände gegen Balicha bestätigte, reduzierte es seine Strafe auf 24 Monate bedingt, wie die bz schreibt. Strafmildernd habe sich ausgewirkt, dass Balicha von Anfang an geständig gewesen sei und sich gestellt habe. Zudem habe er seine wirtschaftliche Zukunft ruiniert und das Verfahren habe sehr lange gedauert.
Weitere Beschuldigte, die zum Schlägertrupp gehörten, werden auch milder bestraft. Weil die Körperverletzung an einem der Opfer vom Gericht als Tätlichkeit eingestuft wurde, kommen sechs der Täter mit bedingten Freiheitsstrafen von 12 bis 15 Monaten davon, weitere neun mit Geldstrafen von 120 bis 225 Tagessätzen, so die bz weiter. Gemäss der «Basler Zeitung» hat das Verfahren 162 000 Franken gekostet. Die Verteidiger hätten nun aber angegeben, den Fall nicht vor das Bundesgericht weiterzuziehen.