20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
So tricksen dreiste Einkaufstouristen
RAFZ. Obwohl Einkaufen ennet der Grenze nach wie vor verboten ist, halten sich viele nicht daran, wie ein Augenschein von 20 Minuten zeigt.
Trotz der Corona-Pandemie kommt es an der deutschschweizerischen Grenze zu ersten Lockerungen. Klar verboten bleibt aber der Einkaufstourismus. Doch das schreckt Schnäppchenjäger aus der Schweiz nicht ab. Sie kennen neben der bewachten Grenze genügend Übergänge, um unkontrolliert ins Nachbarland zu gelangen. Im Grenzwald zwischen Rafz und Lottstetten trifft 20 Minuten
an der grünen Grenze auf einen deutschen Arzt, der in Zürich lebt und arbeitet. Er lässt sich von den Zöllnern nicht abschrecken: «Ich tue das Gekaufte auf den Rücksitz in die Nähe meines bellenden Hundes. Und da es keine Quarantänestation für Hunde gibt, winken einen die Zöllner eh immer durch.»
Bauer Thomas (Bild), der an der Grenze seinen Hof betreibt, weiss von den Tricks, die angewendet werden. «Was ich mitbekomme, ist, dass Autos mit deutschen Kennzeichen bewusst eingesetzt werden. Darin wird das Eingekaufte transportiert, denn vor jedem grösseren Geschäft in Deutschland steht jemand, der Schweizer Kontrollschilder aufschreibt – und dann werden die Fahrzeuge am Zoll kontrolliert.»
Deshalb haben auch schon die Behörden bei Thomas angeklopft. «Vom Schweizer Zoll wurde ich schon angefragt, ob ich Augen und Ohren offen halten kann, ob ich helfen könne, diese Leute aus dem Verkehr zu ziehen.»
Wer als Einkaufstourist auf Schweizer Boden erwischt wird, muss mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken rechnen. Auf deutscher Seite ist es sogar noch teurer. Dort droht eine Strafe von 250 Euro.