20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Alain Berset schlägt auf Twitter zurück
BERN. Eine Twitter-Userin wirft dem Bundesrat Untätigkeit vor. Alain Berset antwortet ihr per Direktnachricht.
In der Corona-Krise wird der Ton in den sozialen Medien rauer. Das BAG hat deshalb rund 50 Profile blockiert (20 Minuten berichtete). Auch auf dem Twitter-Profil von Gesundheitsminister Alain Berset gehen die Wogen hoch. Nach der Ankündigung der neuen Massnahmen am Freitag deckten ihn Lockdown-Befürworter mit vernichtender Kritik ein. «Wie viele sterben, weil Sie nur zuschauen?», schrieb etwa eine TwitterUserin, die täglich Dutzende Tweets zum Schweizer Krisenmanagement absetzt und kein gutes Haar an Berset lässt.
Berset liess die Kritik offenrifiziertem bar nicht kalt. So erhielt die Userin eine Direktnachricht auf Twitter – von Alain Bersets veAccount. «Es ist vielleicht Zeit, mit dem Schauen der Pressekonferenzen aufzuhören», schrieb er ihr. Sie selbst schrieb dazu: «Einer meiner Tweets muss ins Schwarze getroffen haben.» Worauf sich Bersets Reaktion bezieht, ist der Nutzerin nicht ganz klar.
«Es handelt sich um eine Antwort von Alain Berset», bestätigt sein Sprecher Peter Lauener. Die Antwort mache klar, dass es ja freiwillig sei, die Pressekonferenzen zu schauen. «Vom Twitter-Account, auf den Berset reagiert hat, werden immer wieder sehr kritische Kommentare abgeschickt, teilweise auch sehr unhöfliche.» Lauener sagt, der Ton auf Twitter und Facebook sei derzeit viel gereizter. Hat der Gesundheitsminister angesichts der Corona-Krise Zeit, auf Tweets zu reagieren? Lauener: «Das passiert selten. Das Kommunikationsteam pflegt in aller Regel den TwitterAccount.»