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Virentötende Masken sind hochgiftig
ULM. Gefährlicher Virenschutz: Die Drogeriekette Müller ruft die 7-Monats-Maske Viral Protect zurück, sie enthält den hochgiftigen Stoff Anilin.
Mund-NasenSchutzmasken sorgen nicht nur für mehr Abstand, sie schützen auch vor der Ansteckung mit dem Coronavirus. Vor einer bestimmten Maske wird nun jedoch gewarnt: Es handelt sich um die sogenannte 7-Monats-Mundschutzmaske Viral Protect des Herstellers Media Chain Products. Betroffen sind Masken der Charge 100406 in den Grössen M und L in Schwarz. Erhältlich waren sie unter anderem in den deutschen Filialen der Drogerie Müller sowie online. Auch über den Hersteller selbst konnten sie bezogen werden.
Die Müller Handels GmbH & Co. KG hat den Rückruf gestartet, nachdem bei einer Qualitätsprüfung im Einlassband der Maske Anilin nachgewiesen worden war – ein hochgiftiger Stoff, der aus Erdöl gewonnen wird. Anilin ist ein starkes Blutgift, das den Sauerstofftransport im Blut verhindert. Aufgenommen werden kann es durch die Atemwege, durch Schlucken oder über Kontakt mit der Haut. Es steht im Verdacht, krebserregend zu sein, und kann vermutlich genetische Defekte verursachen. Wird Anilin über die Haut aufgenommen, kann es zur Blaufärbung von Fingern und Lippen, Herzklopfen oder Schweissausbrüchen kommen. Auch langfristige Vergiftungserscheinungen sind möglich.
Der Hersteller Media Chain Products bestätigt den Fund des Giftstoffes und den Rückruf. Es gelte, «die Nutzung umgehend einzustellen». Die Rückgabe ist in jeder Müller-Filiale möglich. Ob die Masken auch in Schweizer Müller-Filialen erhältlich waren, ist nicht bekannt.