20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Staatlicher Mindestlohn: Was geschieht mit Food-Kurieren?
BASEL. Die Forderung nach einem staatlichen Mindestlohn in Deutschschweizer Kantonen könnte für Wirbel in der Kurier-Branche sorgen.
Die Initiative «Kein Lohn unter 23.–» von Gewerkschaften und SP kommt in Basel zur Abstimmung. Ein Termin ist noch nicht bekannt. Betroffen sind unter anderem Food-Kuriere. Einer der grossen Player ist Uber Eats. Ausser im Kanton Genf, wo das Unternehmen dazu verpflichtet wurde, stellt es seine Kuriere nicht an, sondern vermittelt lediglich die Aufträge. Gemäss Uber verdienen die Kuriere «während der Essenszeit durchschnittlich 21 Franken pro Stunde». Laut einer Recherche der SRF-Sendung «Kassensturz» sind es nur knapp über 10 Franken. Die Einführung des Mindestlohns in Genf sowie die Pflicht, das Personal einzustellen, forcierte bei Uber Eats Veränderungen, wie es auf Anfrage heisst. Man habe angefangen, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten, die die Kuriere anstellten. Als Nebeneffekt hätten 80 Prozent aller Lieferpartner den Zugang zur App verloren.
Eat.ch sieht sich von der Einführung eines kantonalen Mindestlohns nicht tangiert, wie Sprecherin Séverine Götz zu 20 Minuten sagt. Die Kuriere seien bei Drittfirmen angestellt, und ihre Löhne seien höher als die Forderung der
Initiative. Auch das Westschweizer Start-up Smood hält sich nach eigenen Angaben bereits an den Mindestlohn. Marketing-Managerin Luise Kull sagt, Smood sei der einzige Restaurant-Lieferdienst der Schweiz, der seine Kuriere vertraglich anstelle. Beim Kurierdienst Velogourmet unterstehen die Angestellten dem Gesamtarbeitsvertrag der Velokuriere.