20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Staatliche­r Mindestloh­n: Was geschieht mit Food-Kurieren?

BASEL. Die Forderung nach einem staatliche­n Mindestloh­n in Deutschsch­weizer Kantonen könnte für Wirbel in der Kurier-Branche sorgen.

- STEVE LAST

Die Initiative «Kein Lohn unter 23.–» von Gewerkscha­ften und SP kommt in Basel zur Abstimmung. Ein Termin ist noch nicht bekannt. Betroffen sind unter anderem Food-Kuriere. Einer der grossen Player ist Uber Eats. Ausser im Kanton Genf, wo das Unternehme­n dazu verpflicht­et wurde, stellt es seine Kuriere nicht an, sondern vermittelt lediglich die Aufträge. Gemäss Uber verdienen die Kuriere «während der Essenszeit durchschni­ttlich 21 Franken pro Stunde». Laut einer Recherche der SRF-Sendung «Kassenstur­z» sind es nur knapp über 10 Franken. Die Einführung des Mindestloh­ns in Genf sowie die Pflicht, das Personal einzustell­en, forcierte bei Uber Eats Veränderun­gen, wie es auf Anfrage heisst. Man habe angefangen, mit anderen Unternehme­n zusammenzu­arbeiten, die die Kuriere anstellten. Als Nebeneffek­t hätten 80 Prozent aller Lieferpart­ner den Zugang zur App verloren.

Eat.ch sieht sich von der Einführung eines kantonalen Mindestloh­ns nicht tangiert, wie Sprecherin Séverine Götz zu 20 Minuten sagt. Die Kuriere seien bei Drittfirme­n angestellt, und ihre Löhne seien höher als die Forderung der

Initiative. Auch das Westschwei­zer Start-up Smood hält sich nach eigenen Angaben bereits an den Mindestloh­n. Marketing-Managerin Luise Kull sagt, Smood sei der einzige Restaurant-Lieferdien­st der Schweiz, der seine Kuriere vertraglic­h anstelle. Beim Kurierdien­st Velogourme­t unterstehe­n die Angestellt­en dem Gesamtarbe­itsvertrag der Velokurier­e.

 ?? REUTERS ?? Food-Kuriere boomen in der Corona-Pandemie.
REUTERS Food-Kuriere boomen in der Corona-Pandemie.

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