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Telefonbetrüger versprechen Impfstoff
ZÜRICH. Sie geben sich als Ärzte aus und versuchen, Opfer mit angeblichen Corona-Impfstoffen zu ködern. Die Polizei warnt vor Telefonbetrügern.
«Die Betrüger versuchen, am Ball zu bleiben und aktuelle Themen aufzugreifen – Einbrüche oder jetzt eben Corona», sagt Florian Schneider von der Kantonspolizei St. Gallen. Der Mediensprecher verweist darauf, dass sich zurzeit Betrüger im Netz oder am Telefon als Ärzte ausgeben. Sie versprechen dabei einen Corona-Impfstoff. Auf diese
Weise verschaffen sich die Betrüger laut Schneider Zugang zu fremden Wohnungen und bestehlen ihre Opfer. Versucht hat das etwa vor drei Tagen ein Telefonbetrüger bei einer 88-Jährigen im deutschen Niedersachsen. Impfstoffbetrüger könnten auch in der Schweiz vermehrt zuschlagen, warnt die Polizei. «Was wir sicher wissen, ist, dass die Betrüger sehr geschickt und wortgewandt sind», so Schneider weiter. So solle am Telefon auch ja nichts festgehalten werden. Und wer doch Opfer geworden sei, solle bei der Polizei eine Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen.
Mittlerweile hat sich auch Europol
eingeschaltet. Das Europäische Polizeiamt warnt davor, dass Betrüger auch gefälschte Impfstoffe anbieten, die tödlich sein könnten. Und das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) hat darum Vorkehrungen getroffen. Max Klaus, stv. Leiter Operative Cybersicherheit: «Während des Lockdown in der Schweiz hat das NCSC ein Monitoring gestartet.» Das Ziel: betrügerische und oder schadhafte Websites mit .ch-Domain aufspüren. Die Websites würden analysiert und bei Bestätigung des Anfangsverdachts in enger Zusammenarbeit mit den Providern und mit Switch blockiert.