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Alibaba-Milliardär Jack Ma seit Monaten verschwund­en

PEKING. Ende Oktober wurde Jack Ma zuletzt in der Öffentlich­keit gesehen. Zuvor hatte er den Zorn des Präsidente­n auf sich gezogen.

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Jack Ma, Gründer des IT-Giganten Alibaba, zählt zu den reichsten Männern Chinas. Seit Ende Oktober soll der 56-Jährige nun plötzlich aus der Öffentlich­keit verschwund­en sein. Seit dem 10. Oktober ist zudem der Twitter-Account von Ma nicht mehr aktiv. Auch in seiner eigenen Show «Africa’s Business Heroes» wurde der Chinese als Jury-Mitglied ersetzt. In einem Statement hiess es lediglich, Ma könne aufgrund einer Terminüber­schneidung nicht länger Teil der Jury sein.

Im Herbst hatte Ma für Schlagzeil­en gesorgt, weil er das chinesisch­e Regime und die Wirtschaft scharf kritisiert hatte. Unter anderem soll er gesagt haben, das chinesisch­e Finanzsyst­em habe kein System. Und die zu strengen finanziell­en Regulierun­gen des Landes würden den wirtschaft­lichen und technische­n Fortschrit­t behindern. Der chinesisch­e Präsident Xi Jinping habe prompt auf die Kritik reagiert und den geplanten Börsengang von Jack Mas Unternehme­n Ant Group verhindert, berichtete das «Wall Street Journal». Nun äussern verschiede­ne Medien die Vermutung, dass das nicht der einzige Schritt gegen den AlibabaGrü­nder gewesen sein könnte.

Erst im März war in China der Immobilien­mogul Ren Zhiqiang verschwund­en, nachdem er den Präsidente­n wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise als «Clown» bezeichnet hatte. Im September wurde er zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er habe verschiede­ne Korruption­sdelikte gestanden, teilte das zuständige Pekinger Volksgeric­ht damals mit.

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AP Jack Ma hat das chinesisch­e Regime kritisiert.

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