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«Wenn das so weitergeht, gehe ich in Konkurs»
BERN. Weil der Bundesrat die Restaurants weiter geschlossen halten will, befürchtet Gastrosuisse eine Konkurswelle und Tausende Entlassungen.
Die Betreiber von Restaurants und Beizen haben gehofft, dass sie am 23. Januar wieder öffnen können. Daraus dürfte nichts werden. Weil Gesundheitsminister Alain Berset nicht davon ausgeht, dass die Fallzahlen in den nächsten Wochen deutlich sinken, will er den BeizenLockdown um fünf Wochen bis
Ende Februar verlängern – schweizweit.
Definitiv ist das aber noch nicht. Erst will der Bundesrat die Kantone konsultieren und dann am
13. Januar über die Verlängerung und deren Dauer entscheiden. Dann geht es auch um allfällige Hilfen für die darbende Gastrobranche, wie Berset an der gestrigen Pressekonferenz sagte.
Sollte es zur Verlängerung kommen, wäre das «katastrophal», wie GastrosuissePräsident Casimir Platzer in einer Medienmitteilung schreibt. Für ihn ist klar: «Der Bundesrat muss den angerichteten Schaden bezahlen, denn die Schliessung der Restaurants wurde befohlen.» Der Bund habe den Ernst der
Lage nicht erkannt, teilte der Branchenverband mit. Viele Betriebe seien bereits halb ausgeblutet. Ohne sofortige finanzielle Entschädigung stünden Tausende Betriebe vor dem Aus und Zehntausende Stellen seien akut gefährdet.
Täglich erhalte Gastrosuisse alarmierende und tragische Nachrichten von Mitgliedern, die nicht mehr weiter wüssten. So schreibt ein Wirt etwa, dass das über Jahrzehnte zusammengesparte Geld aufgebraucht sei. «Wenn das so weitergeht, gehe ich in Konkurs.»