20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Eiskaltes Schutzkonzept: Schüler mit Mütze und Handschuhen
MUTTENZ. Frostige Zeiten für Schüler in Muttenz: Die Berufsschule setzt das vom Kanton erlassene Schutzkonzept eiskalt durch.
Schüler der Berufsschule BBZ-BL in Muttenz müssen zurzeit während des Unterrichts schlottern. «Es muss gelüftet werden, egal, welche Temperaturen draussen sind», sagte ein Leser zu 20 Minuten. «Aber es ist schwierig, mit Handschuhen mitzuschreiben.» Die Lehrerin ziehe das Lüften nämlich wirklich voll durch. «Als klar war, dass es kalt sein würde im Klassenzimmer, schrieb sie uns am Vorabend ein Mail, wir sollten uns warm anziehen und Handschuhe und Mützen mitbringen», sagte er. Der Informatikschüler versteht nicht, dass die Schule an Präsenzunterricht festhält. «Wir sind 22 Leute und müssen versuchen, die Abstände einzuhalten», so der 25-Jährige. Die Fensterplätze seien aber derzeit gerade nicht so beliebt: «Vergangene Woche schneite es bei einem Mitschüler sogar aufs Pult.»
Der Rektor der betroffenen Schule, Dominique Tellenbach, hat Verständnis für die Situation der Berufsschüler. Er sagte auf Anfrage von 20 Minuten, die Schule habe aber die Aufgabe, Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden. «Das Schutzkonzept wurde vom Kanton erlassen», so Tellenbach. «Und dazu gehört auch das Lüften.» Etwaige Alternativkonzepte wie Fernunterricht oder Halbklassen zu organisieren, liege aber in der Hoheit der Bildungsdirektion des Kantons Basel-Landschaft. Die entsprechende Stelle nahm auf Anfrage von 20 Minuten bis Redaktionsschluss keine Stellung.