20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Die Gegner der Burka starten mit Vorsprung

ZÜRICH. 63 Prozent der Stimmberec­htigten sind derzeit laut einer ersten repräsenta­tiven Umfrage für das Verhüllung­sverbot.

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Das Egerkinger Komitee rund um SVP-Nationalra­t Walter Wobmann will im Land keine Burkas mehr sehen. Mit seiner Volksiniti­ative fordert es ein Verhüllung­sverbot für öffentlich zugänglich­e Orte. Wie die erste Welle der Abstimmung­sumfrage von 20 Minuten und Tamedia nun zeigt, liegen die Befürworte­r sechs Wochen vor der Abstimmung klar vorn. So sagen derzeit 63 Prozent der Stimmberec­htigten Ja zur Initiative, obwohl keine der grösseren Parteien mit Ausnahme der SVP die Vorlage unterstütz­t.

Besonders gross ist die Zustimmung auf dem Land und in der italienisc­hen Schweiz. Ein Hauptargum­ent ist laut der Umfrage, dass der Gesichtssc­hleier Ausdruck des radikalen Islam sei. Ein ebenfalls häufig genanntes Argument ist, dass die Verschleie­rung die Unterdrück­ung der Frau symbolisie­re. Wobmann sieht sich daher auf Kurs: «Wie bei den Minaretten geht es darum, klare Regelungen aufzustell­en.»

Juso-Präsidenti­n Ronja Jansen will den Spiess noch umdrehen. Sie hofft, dass gerade Frauen Nein stimmen werden, obwohl die SVP mit der Unterdrück­ung der Frau argumentie­re: «Es ist nichts Feministis­ches daran, Frauen vorzuschre­iben, was sie zu tragen haben. Die SVP schert sich sonst auch einen Dreck um die Gleichbere­chtigung.» Die Initiative kultiviere die Angst vor dem Fremden und löse kein reales Problem. «Die einzige Verhüllung, die ich den letzten Monaten gesehen habe, waren Masken.»

Laut der Umfrage sehen linke Wählerinne­n und Wähler die Initiative derzeit kritisch. Bei

der Wählerscha­ft von SP und Grünen wollen 33 beziehungs­weise 37 Prozent Ja stimmen. Am grössten ist die Zustimmung mit 93 Prozent bei der SVP-Wählerscha­ft.

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