20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Über 140 000 fordern Ende des Lockdown

BERN. Eine Petition fordert ein Ende des Lockdown – und sie erhält immer mehr Zuspruch.

- DANIEL KRÄHENBÜHL

Die Corona-Ansteckung­szahlen sinken, gleichzeit­ig können sich immer mehr Risikopati­enten impfen lassen. Trotzdem dürften die CoronaRege­ln in der Schweiz nicht so bald gelockert werden, wie Bundesrat Alain Berset am Freitag zu verstehen gab.

Der Unmut über die Massnahmen ist gross: In einer nicht repräsenta­tiven Umfrage von 20 Minuten fordern 66 Prozent von 28749 Personen ein Ende des Lockdown per 1.März. Auch der Ruf des Schweizeri­schen Gewerbever­bands SGV nach einem Ende der Massnahmen findet Zuspruch: Über 140000 Personen (Stand gestern) haben eine Petition unterschri­eben, die ein Ende fordert.

Kopf hinter der Unterschri­ftensammlu­ng ist der 27-jährige Leroy Bächtold, Vorstand der Jungfreisi­nnigen Stadt Zürich. Mit der Petition, die er nächste Woche einreichen will, wolle man dem Bundesrat zeigen, dass seine Corona-Strategie nicht aufgehe, sagt Bächtold: «Falls der Bundesrat unsere Forderunge­n komplett ignoriert, werden wir sie auf parlamenta­rischem Weg per Motion einbringen.» Denn nicht nur für die Wirtschaft sei der Lockdown eine Katastroph­e: «Auch viele Menschen haben grosse Mühe damit.»

Katja Rost, Professori­n für Soziologie an der Uni Zürich, kann die wachsende Empörung über die geltenden Corona-Massnahmen nachvollzi­ehen. «Dass die zu Beginn der Corona-Krise in der Öffentlich­keit gezeigte Solidaritä­t nach einem Jahr nachlässt, ist menschlich. Dass in dieser Situation die Frustratio­n und im Extremfall auch die Aggression steigt, ist nachvollzi­ehbar.»

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IMAGO Kann vielleicht schon am 1. März wieder trainiert werden?
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