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Bund müsste für die F-35 Hunderte Millionen in Flugplatzausbau stecken
BERN. Der momentan heisseste Anwärter für die neuen Jets, die F-35, soll für den Steuerzahler noch teurer werden als gedacht.
Die Schweiz will neue Kampfjets kaufen. Als Favoritin gilt die hochmoderne F-35 des USHerstellers Lockheed Martin. Nun berichten die Tamedia-Zeitungen, dass beim Jet nicht nur hohe Anschaffungskosten anfallen würden, sondern die Schweizer Luftplätze auch noch um grössere Einstellhallen für den Jet erweitert werden müssten. So wären die Hangars der Flugplätze in Payerne oder Meiringen etwa zu klein, um den grossen Tarnkappenbomber zu behausen. Ausserdem müsse das Flugzeug vor möglichen Spionageaktionen anderer Staaten sowie der Bevölkerung mit einem aufwändigen Sichtschutz abgeschirmt werden. Als Beispiel nennen die Tamedia-Zeitungen
Australien, das die F-35 vor Kurzem anschaffte. Ganze 500 Mio. Fr. mussten dort ausgegeben werden, um Flugplätze umzubauen. Die Vorgaben dazu kamen offenbar direkt von den US-Behörden. Ähnliches habe sich auch in Dänemark und Norwegen abgespielt. Nicht nur legen sich in der Schweiz die politischen Gegner der F-35 ins Zeug – auch die Konkurrenten von Lockheed Martin, wie der europäische Hersteller Airbus, kämpfen hinter den Kulissen dafür, den Grossauftrag mit ihren günstigeren Flugzeugen doch noch zu erhalten. Die Enthüllungen bringen zusätzliche Brisanz in das ohnehin schon belastete Dossier. Und nun könnte es für VBS-Chefin Viola Amherd kurz vor dem prognostizierten Kaufentscheid von heute noch brenzliger werden. Laut Insidern, die die Tamedia-Zeitungen nicht namentlich nennen, will das VBS die zusätzlichen Kosten eines allfälligen F35-Kaufs in der Buchhaltung verschwinden lassen.