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Droht nach dem Hochwasser jetzt eine Rattenplage?
BASEL. Das Schwemmholz, das das Hochwasser an Flussläufen hinterlassen hat, zieht mancherorts ungebetene Gäste an.
Unmengen von Schwemmholz hat das Hochwasser in Stauwehre und an Ufer von Fliessgewässern getrieben. Beim Kraftwerk Birsfelden wurden seit Beginn der Hochwasserperiode Ende Juni 125 Tonnen Abfall und Schwemmholz aus dem Rhein gefischt. Und auch entlang des Birsufers in Basel blieb das Schwemmholz tonnenweise liegen. Entlang von Flussläufen hat es normalerweise einen ökologischen Nutzen und kann liegen gelassen werden, nicht aber in urbanen Zonen. «Wenn das Holz länger liegen bleibt, häufen sich Beschwerden wegen Ratten, die davon im städtischen Bereich anscheinend angezogen werden», sagt Jaroslav MiŠun, Leiter Gewässerbau beim Baselbieter Tiefbauamt. Deshalb werde es zwischen St. Jakob und Birsköpfli entfernt. Das wäre aber ohnehin notwendig, weil die bei Wiese dort regelmässig gemäht werden muss.
Ein NewsScout hat bereits Ende vergangener Woche eine Ratte erspäht. «Ich kam von der
Breite und wollte gerade über die Brücke, als ich den Fischreiher sah, der die Ratte mit dem Schwanz im Schnabel trug», erzählt sie. Sie hielt die Szene mit dem Smartphone auf Video fest. Nach Hochwassern kommt es immer wieder zu Rattenplagen in europäischen Städten, wo die Population nicht unter Kontrolle ist. Die steigenden Pegel treiben die Tiere aus ihren Verstecken. Diese Gefahr droht in Basel nicht, wie das Gesundheitsdepartement auf Anfrage versichert. «Die Population ist unter Kontrolle», so Sprecherin Anne Tschudin. Es gebe zurzeit keine Anzeichen für ein zusätzliches Rattenaufkommen infolge des Hochwassers.