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Fehlende Covid-Kontrollen verwundern Reisende
ZÜRICH. Oft werden Tests und Zertifikate beim Grenzübertritt nicht kontrolliert, wie Leser und Leserinnen berichten.
Der 34-jährige S.K.* füllte vor seiner Familienreise nach Italien alle nötigen Dokumente und Formulare aus. Doch ein Impfzertifikat oder ein negatives Testresultat musste die Familie nie vorweisen. «Als wir beim Einchecken in Zürich nichts vorzeigen mussten, nahmen wir an, dass die Dokumente beim Boarding verlangt würden», sagt K. Doch auch da sei kein Passagier kontrolliert worden, ebenso wenig bei der Einreise nach Italien. Es sei frustrierend, wenn man so einen grossen Aufwand betreibe und die Papiere dann nicht verlangt würden. Auch der Basler David Frey, der gerade mit seiner Familie mit dem Auto durch Frankreich und Italien reist, wurde nie nach einem Testresultat gefragt. «Wir haben drei Grenzen überquert und haben uns vor der Abreise extra ausführlich über die geltenden Einreisebestimmungen informiert und diese befolgt.»
Zahlreiche weitere Personen schildern ähnliche Erlebnisse. «Auf meiner Italienreise im Juli wurde ich weder im Flieger noch im Zug kontrolliert», sagt A. L.* Und K. O.* sagt: «Ich bin im Mai mit dem Auto von Österreich über Deutschland in die Schweiz gefahren – nie wurde ein Dokument verlangt.» Andere berichten von Kontrollen bei der Rückreise. Diese seien aber sehr oberflächlich gewesen.
Auf Anfrage teilt die Eidgenössischen Zollverwaltung EZV mit, dass man auf die Selbstverantwortung setze. Wie Stefan Oberlin, Sprecher der Kapo Zürich, sagt, sind die Airlines für die Kontrollen zuständig. Gemäss Edelweiss-Sprecher Andreas Meier muss bei Flugreisen in die Schweiz die Airline die Dokumente vor dem Flug prüfen. «Das wird an all unseren Aussenstationen gemacht.» Für Flüge von Zürich ins Ausland gebe es unterschiedliche Regeln. «Verantwortlich für die Einhaltung der Einreisebestimmungen ist grundsätzlich der Passagier.»
*Name der Redaktion bekannt