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Sie sind die fleissigsten Helfer der Stadtreinigung
BASEL. Andere steigen jeden Tag aufs Velo, sie putzen die Stadt: Beat Inäbnit und Astrid Sommerhalder sind Basels Abfalljäger.
Wenn Beat Inäbnit und Astrid Sommerhalder ihre orangen Westen überziehen, sind sie die Abfalljäger. Ausgerüstet mit Greifzange und Rollkübel geht das Rentnerpaar auf Jagd. Zigarettenstummel, Büchsen, Verpackungen: Sie sammeln ein, was andere liegen lassen. An bis zu sechs Tagen in der Woche gehen sie auf mehrstündige Touren. Seit fast zwei Jahren sind die Abfalljäger jetzt schon unterwegs. Mehr Abfall sammelt nur die Stadtreinigung. Nur: Für Inäbnit und Sommerhalder ist das kein Beruf, sondern ein Hobby. Sie machen das freiwillig und ehrenamtlich. «Nach meinem Herzinfarkt 2017 sagte mit der Arzt, ich müsse mich mehr bewegen», erklärt Inäbnit. «Es macht uns Spass, wir haben viel Kontakt mit Leuten und werden oft angesprochen», so der 71-Jährige.
«Es ist eine Sisyphusarbeit», sagt seine Partnerin. Sie mache das der Natur zuliebe, sagt die 65-Jährige. Sie hoffe, damit auch die Menschen zu sensibilisieren. Die Realität ist aber ernüchternd. «Die Abfallmenge hat dieses Jahr massiv zugenommen», sagt Inäbnit. Schon jetzt hätten sie die Menge des Vorjahres übertroffen.
Davon lassen sich die Abfalljäger aber nicht entmutigen. Und so montieren sie wieder ihre Westen, ziehen ihr Cap an und gehen auf Tour, manchmal auch mit Unterstützung von
Freunden. Sommerhalder bleibt optimistisch: «Vielleicht sehen die einen oder anderen, dass es ohne Müll besser aussieht.»