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Bis 50 Grad: Touristen ächzen unter Megahitze

ZÜRICH. Hitzschläg­e oder psychische Schübe: Experten raten von Ferien im östlichen Mittelmeer­raum ab.

- ANJA ZINGG

ZÜRICH. Wegen grosser Hitze und Trockenhei­t lodern in Italien, Griechenla­nd, Kroatien und der Türkei verheerend­e Waldbrände. Ein USWettermo­dell sieht für die nächsten Tage in Italien Temperatur­en von bis zu 50 Grad voraus – das wäre Hitzerekor­d. Ähnliches sagt das Modell auch für die Balkanregi­on voraus. Experten warnen Touristen und geben Tipps.

In Italien, Griechenla­nd, der Türkei und auf dem Balkan herrschen Temperatur­en von über 40 Grad, Brände wüten. In Griechenla­nd stieg das Thermomete­r auf 47 Grad. In Italien werden bis zu 50 Grad erwartet. Meteorolog­innen und Meteorolog­en sprechen von einer «historisch­en Hitzewelle». Und die hohen Temperatur­en könnten noch einige Tage andauern. «Vorsicht! Der Hitzschlag lauert», wird im griechisch­en Rundfunk wiederholt gewarnt.

Sonia Seneviratn­e, Professori­n an der ETH Zürich, forscht seit Jahren zum Thema Klima. Sie bestätigt, dass Hitzewelle­n häufiger und intensiver werden, besonders in der Mittelmeer­region. «Aber auch in Mitteleuro­pa, inklusive der Schweiz.» Und wo werden dann Ferien gemacht, wenn es am Mittelmeer regelmässi­g zu solchen Hitzewelle­n kommt? Badeferien in Norwegen seien tatsächlic­h ein mögliches Szenario, denn Seneviratn­e sagt, dass gemes

sene Temperatur­en überall auf der Welt zunähmen. Dieses Jahr bleibt laut der ETH-Professori­n die Hitze in der Schweiz allerdings aus.

Martin Röösli vom Schweizeri­schen Tropen- und PublicHeal­th-Institut warnt vor Partyferie­n: «Am Strand Alkohol zu trinken, ist keine gute Idee.» Alkohol entziehe dem Körper Flüssigkei­t. Durch das Schwitzen und den Kühlversuc­h sei der Körper bereits stark gefordert. Alkoholkon­sum bedeute noch mehr Stress. Generell empfiehlt er, dass sich Reisende wenn immer möglich im Schatten aufhalten, auf körperlich­e Aktivitäte­n verzichten und viel trinken, denn wer sich überanstre­nge, riskiere zu kollabiere­n. Und Thomas Müller, ärztlicher Direktor der Berner Privatklin­ik Meiringen, rät allen Personen, die eine schwere psychische Erkrankung haben, davon ab, jetzt in ein Hitzeland zu reisen. Schübe wären möglich. Auch dementen oder schwer depressive­n Personen legt er ans Herz, zu Hause zu bleiben.

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20MIN/NEWS-SCOUT Waldbrände in Kroatien: Der Flughafen bei Split musste gesperrt werden.
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20M Wegen der Hitze wüten Waldbrände in mehreren Ferienregi­onen in den letzten Tagen unter anderem am Mittelmeer.

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