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Sangiovanni: Italiens neuer Pop-Hype
ROM. Sangiovanni ist mit seinen auffälligen Looks und catchy Songs in Italien bereits ein Star. Das meint er zu Musik und Nailart.
ZÜRICH. Während die diesjährigen ESCGewinner Måneskin gerade Europa verzaubern, ist schon der nächste Superstar aus Italien am Start: Der 18-jährige
Sangiovanni trifft mit seinem bunten Auftreten, seinen catchy Italopopsongs und seinem Gespür für aktuelle Gesellschaftsthemen den Nerv der Zeit. Wir haben mit dem Sänger über lackierte Nägel, toxische Maskulinität und Vorurteile gegenüber Casting-Stars gesprochen.
«Stereotype interessieren mich nicht. Ich will mich frei ausdrücken können», stellt der italienische Musiker Giovanni Pietro Damian im Gespräch mit 20 Minuten klar. Diese Einstellung spiegelt sich im Style des 18-Jährigen wider. Egal, ob roter Lackanzug, Hosen im Leopardenmuster oder knallpinker Rock – Sangiovanni liebt es, sich auffällig zu kleiden. Ausserdem geht er alle zwei Wochen zur Maniküre. «Die Leute sagen mir, ich sei schwul, weil ich lackierte Nägel habe. Wie absurd!», findet er, denn für ihn ist klar: «Solche machohaften Vorurteile darf es nicht geben – und ich will diese toxische Maskulinität bekämpfen.»
Der Musiker stammt aus einer kleinen Gemeinde in Nordostitalien. Mittlerweile ist er aber zum italienischen Popphänomen mit einem Nummer1-Album und weit über 100 Millionen Views auf Youtube geworden. Bekannt wurde er mit der Sendung «Amici», in der sowohl Gesangs- als auch Tanztalente gecastet werden. Dort schaffte er es auf den zweiten Platz der Gesamtwertung und räumte den Critics Award ab. Songs schreibt Sangiovanni aber bereits, seit er 16 Jahre alt ist. Aus einer musikalischen Familie stamme er nicht, er habe eines Tages einfach das Bedürfnis danach gehabt. «Es ist wie Sauerstoff für mich. Ich schreibe Musik, um meine Probleme zu lösen, um meine Gedanken auszudrücken. Die Songs sprudeln einfach aus mir heraus. Ganz natürlich – ohne Filter», so der Popstar.
Eines seiner Lieblingsthemen: die Liebe. «Ich war schon immer ein Romantiker – aber eben auch ein Rockstar», spasst Sangiovanni. So kommt es wohl, dass er seiner Liebsten im Song «Gucci Bag» eine Designertasche und in «Malibu»
– das auf Spotify 70 Millionen Mal gestreamt wurde – gleich ganz Malibu schenken will. Tatsächlich haben die Songs absichtlich dieselbe Message: «Wenn du mich mit deiner Liebe und Zuneigung gut fühlen lässt, dann schenke ich dir die Welt.»