20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Eigenheim kostet so viel wie noch nie

FLAMATT. Fast zehn Prozent mehr kosten Einfamilie­nhäuser als noch vor einem Jahr. Ein Platzen der Blase ist unwahrsche­inlich.

- FABIAN PÖSCHL

Der Traum vom Eigenheim verpufft für immer mehr Menschen. Im Juli stiegen die Preise fürs Einfamilie­nhaus in der Schweiz um 1,5 Prozent, wie eine Auswertung von Immoscout2­4 in Zusammenar­beit mit dem Immo-Beratungsu­nternehmen Iazi zeigt. Damit kostet ein Einfamilie­nhaus fast zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr im Sommer 2020. Das ist der höchste Preisansti­eg seit 2013.

Der Inseratepr­eis für ein typisches Haus mit 160 Quadratmet­ern Wohnfläche beträgt nun durchschni­ttlich rund 1,13 Millionen Franken. «Wer Wohneigent­um erwerben will, benötigt ein immer dickeres finanziell­es Polster – und aufgrund des knappen Angebots eine gute Portion Glück», sagt Martin Waeber, COO von Scout24.

Die Pandemie habe das

Eigenheim noch attraktive­r gemacht. Der Wunsch nach mehr Wohnfläche und mehr Grün habe der Nachfrage einen starken Auftrieb gegeben. Waeber spricht von einer Ausnahmesi­tuation und rechnet damit, dass die Preise noch so lange steigen werden, wie die Pandemie unseren Alltag in der

Schweiz bestimmt. Auch laut Immobilien­experte Roman Ballmer von Iazi spricht einiges dafür, dass sich die Lage weiter zuspitzt, ausser es käme etwa durch die Corona-Massnahmen zu einer Wirtschaft­skrise.

Eine Beruhigung sei aber durch einen Zinsanstie­g oder durch eine rückläufig­e Zuwanderun­g

möglich. Ein Platzen der Immo-Blase sei hingegen eher unwahrsche­inlich. Besonders für die junge Generation seien das schlechte Aussichten. «Junge Menschen können noch so viel sparen – wer nicht erbt, für den ist der Traum vom Eigenheim in vielen Regionen vorbei.»

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LANDBOTE Ein Eigenheim ist für viele mittlerwei­le zu teuer geworden.

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