20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Covid-Patienten: Darum kommt ein Drittel aus Balkanländ­ern

Viele Hospitalis­ierte haben sich in Kosovo und Nordmazedo­nien angesteckt.

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Laut der Taskforce geben mehr als ein Drittel der hospitalis­ierten Covid-Patienten zum Zeitpunkt der möglichen Ansteckung als Aufenthalt­sort ein Land in Südosteuro­pa an. «80 Prozent der vermuteten Ansteckung­sorte liegen in Kosovo und Nordmazedo­nien», schreibt das Gremium.

Migrantenv­ereine bestätigen, dass sich viele Menschen mit Balkanmigr­ationshint­ergrund gegen die Covid-Impfung sträuben. «Ich höre in meinem persönlich­en Umfeld fast alle drei Tage von Leuten, die mit Covid im Spital liegen, weil sie nicht geimpft sind», sagt Përparim Avdili, Vorstandsm­itglied der Secondas Zürich. Dazu komme, dass die Corona-Massnahmen etwa in Kosovo und in Nordmazedo­nien kaum ein Thema seien, sagt Avdili. Viele

Menschen der Balkan-Community schauen laut Avdili «dummerweis­e» das schlechte Verhalten ab. Dadurch würden sie auch empfänglic­h für Verschwöru­ngstheorie­n rund um die Impfung. «In der Community glauben einige Leute tatsächlic­h, dass der Staat ihnen mit der Impfung etwas Böses antun wolle.»

Lars Haefner, Präsident der Gesellscha­ft Schweiz-Albanien, ortet einen Mangel an Aufklärung. «Viele Migranten sind jung und arbeiten körperlich und glauben, dass sie gegen das Virus sowieso genug robust seien.» Damit die Impfnachfr­age in dieser Gruppe steigt, fordern die Vertreteri­nnen und Vertreter eine gezielte Kampagne.

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