Schweizer lotst Londoner um den Smog herum
LONDON. Die Londoner Luft lässt oft zu wünschen übrig. Ein Handy-Aufkleber soll Abhilfe schaffen.
Wer in London draussen unterwegs ist, kommt oft ins Schnaufen. Schuld ist der Smog, der die Stadt vernebelt. Zurzeit messen rund 100 fest installierte Stationen die Luftqualität der Metropole. «Viel zu wenig für eine so grosse Stadt», befanden Doktoranden des Londoner Imperial College und haben mit OpenSense eine Alternative entwickelt, die günstiger, mobil und damit feinmaschiger ist.
Dabei handelt es sich um einen Sticker mit Sensor, der aufs Smartphone geklebt wird, erklärt Mit- entwickler und ETH-Absolvent Giandrin Barandun. «Wann immer der Nutzer das Haus verlässt, verbindet sich der Sensor mit der dazugehörigen App und misst die Schadstoffwerte in der Luft.»
Die so gewonnenen Daten werden in Echtzeit auf dem Handy angezeigt. «So können die Nutzer auf weniger belastete Routen ausweichen», sagt Barandun. Zudem werden die Werte an eine zentrale Stelle geschickt, wo sie gesammelt und ausgewertet werden.
Das Londoner Transportunternehmen TFL ist bereits interessiert: «Mithilfe des SensorStickers könnte es seine Bus- routen so planen, dass die Luftverschmutzung an viel befahrenen Strassen reduziert wird», sagt Barandun.
Die Idee kommt nicht nur bei potenziellen Kunden an: Das Team zählt zu den besten sieben der Venture Catalyst Challenge, die von der Londoner Hochschu
le durchgeführt wird.