Verrückt, aber wahr: EVZ auf halbem Weg zum Titel
DAVOS. Wollen die etwa tatsächlich Meister werden? Der EVZ wird immer unheimlicher.
Wenn man vor den PlayoffHalbfinals von möglichen Meisterkandidaten sprach, dann fiel zuerst der Name SCB, dann Davos und allenfalls noch Lugano. Von Zug dagegen sprach kaum jemand, obwohl die Zentralschweizer bereits eine bombige Qualifikation gespielt haben. Doch mittlerweile wäre es ein riesiger Fehler, die Mannschaft von Harold Kreis nicht auf dem Radar zu haben. Sie ist in den Playoffs 2017 einfach nicht zu schlagen, landete mit dem gestrigen 5:2-Erfolg in Davos im sechsten Spiel den sechsten Sieg, führt in der Halbfinal-Serie mit Break 2:0 und hat auch noch den Heimvorteil auf ihrer Seite.
Angeführt von einem überragend aufspielenden Goalie Tobias Stephan über den ge- nialen Abwehrpatron Raphael Diaz – der EVZ zeigt mit vier kompakten Blöcken bedingungsloses, aufopferndes und erfolgreiches Playoff-Hockey. Der HCD konnte gegen die Zuger kaum Land gewinnen – und die eingefahrenen Rückstände von 0:2 und 1:3 hinterliessen dann auch mental Spuren. Die Bündner hatten zwar, was die Spielanteile anging, durchaus Vorteile, wurden aber wirr und hektisch. «Die Partie hätte auch auf unsere Seite kippen können», befand Davos-Stürmer Enzo Corvi. Für ihn ist aber klar: «Jetzt brauchen wir einen Sieg!»
Beim EV Zug ist man dagegen bemüht, auf keinen Fall abzuheben. «Wir freuen uns jetzt kurz, nehmen eine Dusche und dann beginnt der Fokus auf das nächste Spiel», erklärte Verteidiger Johan Morant. Fakt ist: Gelingt es dem EVZ in diesen Playoffs nochmals so viele Siege einzufahren, wie sie aktuell schon auf dem Konto haben, sind zum zweiten Mal nach 1998 Schweizer Meister.