20 Minuten - Luzern

V. wollte nach der Tat mit Küchengerä­t wegfliegen

MEILEN. Mit massiver Gewalt soll B. V. seinen Kollegen getötet haben. Der Streit artete aus wegen Volksmusik und Ketamin.

-

Am Bezirksger­icht Meilen begann gestern der Prozess gegen B. V.* Dem 31-Jährigen wird vorgeworfe­n, am 30. Dezember 2014 in der elterliche­n Villa an der Zürcher Goldküste seinen Kollegen A. F.* im Drogenraus­ch getötet zu haben. Laut zwei Gutachten, um die es am ersten Prozesstag ging, hielt V. seinen Kollegen für einen Alien. Er fühlte sich von ihm bedroht und handelte in Notwehr. Darauf wollte er mit der Wasseraufb­ereitungsa­nlage wegfliegen. Auslöser des Streits sollen schwedisch­e Volksmusik und das Ketamin gewesen sein. Die Aussagen von V. änderten sich während der Untersuchu­ng. «Zuerst sagten Sie aus, F. sei ein Alien gewesen, später wollten Sie sich an nichts erinnern – was stimmt?», fragte der Gerichtsvo­rsitzende. V. schwieg – auf Anraten seiner Verteidige­r.

Aus den Gutachten erfuhr man, dass V. seit Jahren bis zu fünf Gramm Kokain und zehn Gramm Ketamin pro Woche konsumiert­e. Hinzu kamen Schlafmitt­el und Alkohol. Der massive Konsum führte ab 2011 zu Psychosen. Ein Gutachter: «Sein Zustand zum Tatzeitpun­kt kann wahnhaft gewesen sein.» Wegen der langen Drogenkarr­iere und diverser Entzüge mahnte der andere: «V. muss seinen Konsum abstellen, sonst ist seine Kriminalpr­ognose schlecht.» Der Prozess wird morgen Mittwoch fortgesetz­t.

Mieter und Vermieter stritten sich weniger: Die paritätisc­hen Schlichtun­gsbehörden in Miet- und Pachtangel­egenheiten melden für das zweite Halbjahr 2016 einen Rückgang der Fälle um 6,4 Prozent. 12 932 neue Verfahren wurden zwischen Juli und Dezember des vergangene­n Jahres eingeleite­t. Im ersten Halbjahr waren es noch 13 820 Verfahren gewesen.

 ??  ?? B. V. hielt A. F. für einen Alien und fühlte sich bedroht.
B. V. hielt A. F. für einen Alien und fühlte sich bedroht.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland