V. wollte nach der Tat mit Küchengerät wegfliegen
MEILEN. Mit massiver Gewalt soll B. V. seinen Kollegen getötet haben. Der Streit artete aus wegen Volksmusik und Ketamin.
Am Bezirksgericht Meilen begann gestern der Prozess gegen B. V.* Dem 31-Jährigen wird vorgeworfen, am 30. Dezember 2014 in der elterlichen Villa an der Zürcher Goldküste seinen Kollegen A. F.* im Drogenrausch getötet zu haben. Laut zwei Gutachten, um die es am ersten Prozesstag ging, hielt V. seinen Kollegen für einen Alien. Er fühlte sich von ihm bedroht und handelte in Notwehr. Darauf wollte er mit der Wasseraufbereitungsanlage wegfliegen. Auslöser des Streits sollen schwedische Volksmusik und das Ketamin gewesen sein. Die Aussagen von V. änderten sich während der Untersuchung. «Zuerst sagten Sie aus, F. sei ein Alien gewesen, später wollten Sie sich an nichts erinnern – was stimmt?», fragte der Gerichtsvorsitzende. V. schwieg – auf Anraten seiner Verteidiger.
Aus den Gutachten erfuhr man, dass V. seit Jahren bis zu fünf Gramm Kokain und zehn Gramm Ketamin pro Woche konsumierte. Hinzu kamen Schlafmittel und Alkohol. Der massive Konsum führte ab 2011 zu Psychosen. Ein Gutachter: «Sein Zustand zum Tatzeitpunkt kann wahnhaft gewesen sein.» Wegen der langen Drogenkarriere und diverser Entzüge mahnte der andere: «V. muss seinen Konsum abstellen, sonst ist seine Kriminalprognose schlecht.» Der Prozess wird morgen Mittwoch fortgesetzt.
Mieter und Vermieter stritten sich weniger: Die paritätischen Schlichtungsbehörden in Miet- und Pachtangelegenheiten melden für das zweite Halbjahr 2016 einen Rückgang der Fälle um 6,4 Prozent. 12 932 neue Verfahren wurden zwischen Juli und Dezember des vergangenen Jahres eingeleitet. Im ersten Halbjahr waren es noch 13 820 Verfahren gewesen.