Was wollen die Besucher aus dem All?
«Arrival» mit Amy Adams, Regie: Denis Villeneuve.
Fans der «Star Trek»-Serien wissen: ScienceFiction muss nicht immer in Raumschiff-Kämpfen gipfeln. Manchmal reicht es, die interkulturellen Unterschiede zwischen Menschen und Ausserirdischen zu thematisieren. Genau dies macht «Arrival». Überall auf der Erde landen riesige Alien-Raumschiffe, oder besser gesagt: Die eierförmigen Dinger schweben ein paar Meter über dem Boden. Doch dann passiert: nichts. Es steigen keine Monster aus, es fallen keine Schüsse aus Laserkanonen.
Was wollen die Besucher aus dem All? Um das herauszufinden, engagiert das zunehmend nervöse Militär die Linguistin Louise Banks. Sie begibt sich ins Innere eines Raumschiffs und versucht, in den seltsamen Zeichen, die die Ausserirdischen absondern, ein Sprachmuster zu erkennen.
Die Frage ist natürlich: Sind die technologisch überlegenen Kreaturen in freundlicher oder feindlicher Absicht hier? Langsam kommt Banks dem Rätsel auf die Spur – auch, weil sie plötzlich von Visionen heimgesucht wird, die im Zusammenhang mit den Ausserirdischen stehen.
Letztlich ist der Film ein Plädoyer für mehr Kommunikation und weniger Machtgebaren. Action braucht «Arrival» keine, das unheimliche Szenario und eine unglaublich raffinierte Wendung ganz am Schluss bieten Spannung und Unterhaltung genug.
Acht junge Frauen zwischen 21 und 39 Jahren erzählen von ihrem Leben und wie sie ihre Umwelt wahrnehmen. Die Radiomoderatorin ist gegen Lebensoptimierung und Planung und lebt lieber ziellos. Die Boxweltmeisterin kämpft im Ring gegen ihre eigene Angst und meint, dass Weinen eine Art sanftes Kotzen sei. Die Rapperin erklärt den Sinn von Provokationen. Lernende, Mütter, Künstlerinnen und Sportlerinnen berichten von familiären Tragödien ebenso wie vom kindlichen Glück, von Entwicklungen auf Umwegen, von Hoffnungen und Träumen. Es geht aber auch um die pickelharte Realität, die nicht immer allzu freundlich ist.
Susanna Schwagers viertes Werk – nach den Büchern über alte Frauen, alte und junge Männer – schliesst einen Kreis. Schwager ist eine gewiefte Interviewerin, das merkt man sofort beim Lesen. Sie lässt ihre Zielpersonen reden und filtert zielsicher die guten Geschichten, das Essenzielle, auch das Ergreifende heraus. So ergeben sich ein präzises, spannendes Bild der Wirklichkeit und die Erkenntnis, dass die Wege zum Glück durchaus vielfältig sind.