«Wir konnten von der Schweiz sehr viel lernen»
Zum ersten Mal war ein Handy- Hersteller aus China an der Uhrenmesse Baselworld vertreten.
Bei Produkten aus China denken viele ans Kopieren oder an Billigprodukte. Dass dies nicht unbedingt der Fall sein muss, beweist der Smartphone-Hersteller 8848. Denn wie der Name – eine Hommage an die Höhe des Mount Everest – suggeriert, möchte die Firma hoch hinaus. Und zwar im Luxussegment.
Die beiden in Basel präsentierten Smartphone-Modelle Athene und Poseidon verfügen über einen 8-Kern-Prozessor, einen 5-Zoll-HD-Bildschirm und 128 Gigabyte Speicher. Diese technischen Eigenschaften sind jedoch sekundär. Vor allem sollen es modische Accessoires für zahlungskräftige Kunden sein. Am auffälligsten ist die Rückseite der Handys, denn darauf prangt ein vom Schweizer Uhrmacher Kari Voutilainen (siehe Interview unten) entworfenes Zifferblatt.
Auch sonst werden hochwertige Materialien verbaut, die normalerweise nur bei teuren Uhren verwendet werden. Wie Zhou Jia, CEO der Firma, bemerkt, war die Schweiz eine grosse Inspiration für die Konzeption der beiden Smartphones: «Wir konnten sehr viel lernen, denn die Schweiz ist im Präzisionsbereich sehr gut entwickelt. Nun können wir Techniken aus der Uhrmacherkunst in die Herstellung von Handys einfliessen lassen.»
Der Preis beginnt bei stolzen 4000 Euro. «Immerhin sind Handys Statussymbole», so Jia. Auf Wunsch könnten gegen einen Aufpreis auch Rubine am Gerät angebracht werden, so die Chinesen. Made in China, das wird klar, ist unlängst im Luxussegment angekommen. Ja, denn das ganze Gerät ist sehr hochwertig gebaut. Der Rahmen ist aus Titan, einem Stoff, der in der Bearbeitung ziemlich teuer ist und auch oft in der Uhrenbranche verwendet wird.
Wird China eines Tages bessere Uhren herstellen als die Schweizer?
Schon heute werden in Asien gute Uhren hergestellt. Ich bin überzeugt, dass China es schon bald mit der Schweiz aufnehmen kann.